Fridays for Future 1200 Wuppertaler Schüler demonstrieren für das Klima

Wuppertal · Am Freitagmorgen zogen rund 1200 Schüler beim „Fridays for Future“ durch Wuppertal. Sie wollten ein Zeichen für Klimaschutz setzen.

 Der Protestzug durch die Stadt war am Schauspielhaus gestartet.

Der Protestzug durch die Stadt war am Schauspielhaus gestartet.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Hunderte Jugendliche von zahlreichen Wuppertaler Schulen waren am Freitagmorgen für den Klimaschutz auf der Straße. Die Polizei geht von rund 800 Teilnehmern im Mittel und bis zu 1200 in der Spitze aus, die sich ab 10 Uhr vor dem Schauspielhaus an der Kluse versammelt hatten.

Die Schüler zogen ab etwa 10.45 Uhr vom Schauspielhaus über die Friedrich-Engels-Allee, die Wittensteinstraße und Fingscheid zur Siegesstraße, wo es eine Zwischenkundgebung gab. Von dort ging es über die Emilienstraße, die Wittensteinstraße, die Winklerstraße über den Rolingswerth zum Johannes-Rau-Platz. Dort war Oberbürgermeister Andreas Mucke für ein öffentliches Gespräch angefragt.

„Fridays for Future“ in Wuppertal - Das sind die Bilder der Demo
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So war die erste Demo „Fridays for Future“ in Wuppertal

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Foto: Bartsch,G. (b13)

Die Schüler, die sich vielfach über WhatsApp-Gruppen organisiert hatten, kamen mit Schildern, um für ihr Anliegen zu werben. „Auf einem toten Planeten gibt es auch keine Arbeitsplätze“ oder „Wäre die Erde eine Bank, hättet ihr sie schon längst gerettet“, war etwa darauf zu lesen.

Sie sind Teil der „Fridays for Future“-Bewegung, die von der Schwedischen Schülerin Greta Thunberg im Sommer losgetreten wurde.

Die Demos, die in vielen Städten schon stattgefunden haben, haben auch eine Kontroverse ausgelöst, weil sie während der Schulzeit stattfinden. Der Vorwurf: Die Schüler gehen nur auf die Straße, weil sie dem Unterricht fernbleiben können.

Hütter sagt, die Kontroverse sei nötig, um Aufmerksamkeit zu erregen. Es sei nötig, jetzt auf die Klima-Probleme hinzuweisen, um zu „retten, was zu retten ist“.

Die Problematik wurde auch auf Plakaten aufgegriffen: „Umwelt vor Unterricht“ oder „Warum in die Schule gehen, wenn es die Erde bald eh nicht mehr gibt?

Jonah Näckel (18) aus dem Orga-Team der Initiative, unterstreicht, dass so der Sache Nachdruck verliehen werde. Er bezweifelt, dass alle Schüler leichtfertig den Unterricht ausfallen ließen. „Viele könnten die Zeit im Unterricht gebrauchen, um sich etwa auf Prüfungen vorzubereiten.“

Er weiß auch, um die Widersprüchlichkeit der Gruppe, die zwar für Klimaschutz auf die Straße geht, von denen aber viele nicht zwingend nachhaltig leben. „Wir sind nicht perfekt. Aber es geht nicht nur um den Einzelnen, wir fordern, dass sich vor allem in der Politik etwas ändert.“

Die Teilnehmer waren bunt gemischt durch alle Altersklassen – von einer Gruppe der Kita Bauklötze bis zu älteren Menschen, die sich an früher erinnert fühlten, als sie selbst auf die Straße gegangen sind.

So etwa Thomas Winter, der zufällig in der Gegend war. Der Remscheider habe in den 70er Jahren in Frankfurt gelebt. Da habe man viel demonstriert. Er freue sich, dass die Jugend auf die Straße geht. „Ich habe kürzlich noch mit einem Freund geredet, und wir haben und gewundert, dass die Jugend so wenig öffentlich für etwas einsteht.“ Er hofft. dass das eine Initialzündung ist für ein nachhaltiges Engagement.

Die Demonstranten am Freitag zeigten sich engagiert. Die allermeisten waren Schüler. So Serhat (14), Georgios (13) und Michel (14) von der Gesamtschule Langerfeld, für die Nachhaltigkeit schon wichtig sei. Serhat sagt etwa, dass er seinen Eltern schon sage, dass sie keine verpackten Äpfel kaufen sollen. Georgis läuft regelmäßig nach Hause statt sich abholen zu lassen. Andere Schüler berichteten, sie führen viel Fahrrad oder seien mit dem Zug gekommen.

Gegen 12:15 Uhr erreichte der Zug das Ziel, den Rathausvorplatz, wo OB Andreas Mucke zu der Gruppe stieß.

Die Demo hatte für geringe Behinderungen im Verkehr gesorgt. Die Stadtwerke meldeten gegen 12:30 Uhr wieder freie Fahrt für die Busse.

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