Impfen EU-Behörde EMA entscheidet Freitag über ersten Corona-Impfstoff für Kinder

Den Haag · Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will bis Freitag eine Entscheidumg darüber treffen, ob sie den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Jugendliche zulässt. In den USA ist der Impfstoff bereits für Zwölf- bis 15-Jährige zugelassen.

 USA, Melbourne: Eine Krankenschwester verabreicht einem Zwölfjährigen im Health First Medical Centre eine Spritze des Corona-Impfstoffs von Pfizer-Biontech. Die Gesundheitsbehörde CDC gab den Corona-Impfstoff für zwölf- bis 15-Jährige frei.

USA, Melbourne: Eine Krankenschwester verabreicht einem Zwölfjährigen im Health First Medical Centre eine Spritze des Corona-Impfstoffs von Pfizer-Biontech. Die Gesundheitsbehörde CDC gab den Corona-Impfstoff für zwölf- bis 15-Jährige frei.

Foto: dpa/Paul Hennessy

Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will am Freitag mitteilen, ob sie den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Jugendliche zwischen zwölf und 15 Jahren zulässt. Bei dem Briefing werde das Ergebnis der außerordentlichen Sitzung des EMA-Ausschusses für Humanmedizin erläutert, teilte die Behörde am Mittwoch in Amsterdam mit. Ursprünglich war die Zulassungsentscheidung für Juni erwartet worden, das Verfahren wurde jedoch beschleunigt, wie EMA-Chefin Emer Cooke Mitte Mai mitteilte.

Sollte das Vakzin Comirnaty für Zwölf- bis 15-Jährige grünes Licht bekommen, wäre es der erste Corona-Impfstoff für Kinder mit EU-Zulassung. Bislang darf der Biontech/Pfizer-Impfstoff ab einem Alter von 16 Jahren verabreicht werden. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte ihre Notfall-Zulassung für Comirnaty am 10. Mai auf Zwölf- bis 15-Jährige ausgeweitet.

In Deutschland sorgt eine mögliche Corona-Schutzimpfung für Kinder und Jugendliche für Kontroversen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) tendiert Medienberichten zufolge dazu, sich einer möglichen EMA-Zulassung von Corona-Impfungen für Kinder nicht anzuschließen.

Hauptargument ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die Betroffenen. Es gebe das Risiko von Nebenwirkungen, ohne dass klar sei, in welchem Ausmaß die Kinder selbst von der Impfung profitierten. Das Ziel einer Herdenimmunität solle hingegen durch die Impfung von Erwachsenen erreicht werden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will Jugendliche aber auch bei einer ausbleibenden Stiko-Empfehlung in die Corona-Impfkampagne einbeziehen. In diesem Fall könnten Eltern und ihre Kinder gemeinsam mit ihren Ärzten trotzdem eine individuelle Entscheidung treffen, sagte Spahn am Mittwoch den Sendern RTL und ntv.

(AFP)
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