Extremismus Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen bei versuchten Terroranschlag in Essen

Nach dem versuchten Terroranschlag an einer Schule in Essen hat nun die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. Der mutmaßliche Täter, ein 16-Jähriger, sitzt derweil seit Freitag in Untersuchungshaft.

 An einem Essener Gymnasium wäre es letzte Woche beinahe zu einem Terroranschlag gekommen.

An einem Essener Gymnasium wäre es letzte Woche beinahe zu einem Terroranschlag gekommen.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Nach einem vereitelten mutmaßlichen Terroranschlag in einem Essener Gymnasium hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Dies geschehe wegen der besonderen Bedeutung des Falls, teilte die Behörde am Montag mit. Ein 16-jähriger Schüler steht im Verdacht, einen rechtsextremistisch motivierten Terroranschlag an seiner Schule vorbereitet zu haben. Dabei sollten Lehrer sowie eine größere Anzahl von Schülern getötet werden.

Der deutsche Jugendliche sitzt bereits aufgrund eines Haftbefehls der Düsseldorfer Generalstaatsanwaltschaft seit Freitag in Untersuchungshaft. Die Polizei hatte am Donnerstagmorgen nach einem Hinweis eines Mitschülers die Wohnung seiner Familie gestürmt und ihn festgenommen. Die Ermittler waren auf rechtsextreme Schriften, Materialien zum Bombenbau, ein selbst gebautes Gewehr und Armbrüste mit Pfeilen gestoßen.

Auch ein Schlagring, ein Schlagringmesser und eine Machete seien bei ihm entdeckt worden, ergänzte die Bundesanwaltschaft am Montag. Es gebe auch Hinweise auf psychische Probleme des Verdächtigen, hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) mitgeteilt.

Unterdessen kehrte am betroffenen Essener Don-Bosco-Gymnasium am Montag wieder etwas Normalität zurück. Wie geplant begannen die mündlichen Abiturprüfungen. Zwei Sicherheitskräfte waren am Eingang zum Schulgelände postiert.

An diesem Dienstag sollen dann die rund 800 Schülerinnen und Schüler wieder in die Klassen und Kurse zurückkehren, hieß es auf der Schul-Homepage. In der ersten Stunde werde den Klassengemeinschaften Gelegenheit gegeben, die Geschehnisse miteinander zu besprechen.

Danach sollen alle Schülerinnen und Schüler einschließlich des Lehrerkollegiums auf dem Sportplatz zusammenkommen, um „ein gemeinsames Zeichen des friedvollen Miteinanders zu setzen“. Darüber hinaus steht der schulpsychologische Dienst der Stadt Essen zur Verfügung. Klassenarbeiten und Klausuren finden am Dienstag nicht statt.

(dpa)
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