Trotz Corona und Kontaktbeschränkungen kümmern sich Verbände, Vereine und Kirchen rund um Heiligabend um Menschen im sozialen Abseits Es weihnachtet auch für Bedürftige

Krefeld · Trotz Corona-Pandemie und Kontaktbeschränkungen kümmern sich Verbände, Vereine und Kirchen rund um Heiligabend um Menschen im sozialen Abseits.

 Mit der Verwaltung des Kirchenkreises Krefeld-Viersen hat die Diakonie einen Wunschbaum für Wohnungslose organisiert und in der vergangenen Woche schon an der Lutherstraße Wünsche der dortigen Gäste erfüllt.

Mit der Verwaltung des Kirchenkreises Krefeld-Viersen hat die Diakonie einen Wunschbaum für Wohnungslose organisiert und in der vergangenen Woche schon an der Lutherstraße Wünsche der dortigen Gäste erfüllt.

Foto: Diakonie Krefeld

Das Leben auf der Straße ist hart – und einsam. Die Kälte und die Corona-Pandemie in diesem Jahr verschärfen noch die Lage der bedürftigen und wohnungslosen Menschen in Krefeld. In Krefeld ist es gute Tradition, an Heiligabend diesen Krefeldern ein paar schöne Stunden mit einem gemeinsamen Essen und Geschenken zu bescheren. Aber die notwendigen Hygienevorschriften und strengen Kontaktbeschränkungen machen ein kurzweiliges Miteinander fast unmöglich. Doch so ganz wollen die Diakonie, die Krefelder Tafel und die Emmaus-Gemeinschaft nicht darauf verzichten – vor allem wegen ihrer auch sonst zu kurz kommenden Besucher.

Wunschbaum und Essen to go bei der Diakonie

Die Diakonie Krefeld und Viersen hat in diesem Jahr trotz Corona wieder einige Aktionen für Bedürftige zu Weihnachten auf die Beine gestellt. Zwar musste die alljährliche Nikolausfeier im Krefelder Zoo ausfallen, aber gemeinsam mit dem Mataré-Gymnasium in Meerbusch gibt es für 18 Kinder dennoch eine Bescherung. „Wir konnten zu Weihnachten deren Wünsche erfüllen“, sagt Pressesprecher Karsten Ludwig erfreut. Mit der Verwaltung des Kirchenkreis Krefeld-Viersen hatte die Diakonie einen Wunschbaum für Wohnungslose organisiert und auch dort alle Wünsche erfüllen können.

Damit die Pakete auch schön aussehen, haben Schülerinnen und Schüler des Moltke-Gymnasiums fleißig die Geschenke verpackt. Auch auf ein Festessen brauchen die Besucher in diesem Jahr nicht zu verzichten.

Im Beratungszentrum für Wohnungslose an der Lutherstraße wird es in diesem Jahr eine Weihnachtsfeier mit Essen unter Schutzbedingungen geben. Und in der Bahnhofsmission wird  an Heiligabend eine Essensausgabe „to go“ angeboten. Wie das möglich ist? Ludwig sagt: „Der Cateringservice Salt‘n Pepper Catering hat von jedem an Kunden verkauften Weihnachtsmenü fünf Euro für das Weihnachtsessen in der Bahnhofsmission gespendet. Dort wird es für eine begrenzte Zahl von Besuchern nun Rindergulasch und Schokokuchen geben.“

Lebensmitteltüten und Kindergeschenke in St. Martin

Die alljährliche Weihnachtsfeier im Jugendzentrum Canapee von St. Martin wird dieses Jahr nicht stattfinden können. „Wir werden jedoch am 23. Dezember Lebensmitteltüten mit haltbaren Lebensmitteln und einer abgepackten Mahlzeit vom Nordbahnhof an die bedürftigen Menschen verteilen – und Geschenke für die Kinder“, berichtet Friederike Nuß vom Canapee. Wegen der Abstands- und Hygienemaßnahmen findet das diesmal in der Kirche statt. Die Tüten werden von ehrenamtlichen Helfern kurz zuvor gepackt. Ausgegeben werden sie an all’ die, die sich Anfang Dezember dafür angemeldet haben. Das ist notwendig, um die richtige Anzahl zu haben, aber auch, um alle Kontaktdaten für die Kontaktpersonen-Nachverfolgung erfassen zu können.

Weihnachtsfeier im ganz kleinen Rahmen bei Emmaus

Die Emmaus-Gemeinschaft will auf eine Weihnachtsfeier für ihre Besucher des Tagestreffs auch in diesem Jahr nicht verzichten. Die wird am zweiten Weihnachtstag „im ganz kleinen Rahmen“, wie Elisabeth Kreuel berichtet, in der „Brücke“ an der Tannenstraße stattfinden. „Dennoch versuchen wir, unseren Gästen ein nettes Fest zu bereiten“, verspricht Elisabeth Kreuel. Corona-bedingt müsse bis zum 10. Januar das Angebot des Tagestreffs erneut angepasst werden.

1000 Weihnachtsgeschenke
für die Kinder-Tafel

Zur Unterstützung ihrer etwa 5000 Gäste in der Weihnachtszeit hat die Krefelder Tafel in den letzten Wochen wieder haltbare Lebensmittel gesammelt. „Dabei haben uns viele Krefelder Organisationen und Einzelpersonen geholfen“, sagt Vorsitzender Hansgeorg Rehbein. Die Lebensmittel werden zur Zeit in Tüten verpackt und ab dieser Woche über die Ausgabestellen der Tafel verteilt.

Die Kinder der von der Tafel betreuten Familien erhalten in diesem Jahr wieder Weihnachtsgeschenke aus der Weihnachtswunschbaumaktion. „Fast 1000 Geschenke wurden von den Kunden der Krefelder Apotheken und der Deutschen Bank gekauft, liebevoll verpackt und mit Weihnachtsgrüßen versehen“, erzählt Rehbein – und ist dankbar für das Engagement der Krefelder. Die monatelange Pandemie hat auch bei der Tafel Krefeld zu weniger Lebensmittelspenden, einem Rückgang der aktiven Ehrenamtlichen und einem erheblichen Mehraufwand für die erforderlichen Schutzmaßnahmen geführt. Rehbein: „Dennoch sind wir bemüht, unser Angebot aufrecht zu halten.“

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