Erntedankfest Farbenprächtiger Festzug macht Regenwetter vergessen

Witzhelden. · 40 Fußgruppen ziehen beim Erntedankfest in Witzhelden durch das Höhendorf und sorgen für gute Stimmung.

 Gut gelaunte „flotte Bienen“ öffnen das Tor zum Insektenparadies.

Gut gelaunte „flotte Bienen“ öffnen das Tor zum Insektenparadies.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit einem farbenprächtigen Festumzug erreichte am Sonntagnachmittag das zweitägige Erntedank- und Heimatfest seinen Höhepunkt. Unter dem Motto „Witzhelden – Dorf voller Fantasie“ zogen rund 40 Fußgruppen mit gut 550 Teilnehmern in großartigen Kostümen über die Hauptstraße und trotzten dem herbstlichen Regenwetter.

Dass die Witzheldener hart im Nehmen sind, bewiesen die Teilnehmer des diesjährigen Festumzugs: Leichter Nieselregen hatte sich pünktlich zum Start eingestellt, ein kühler Wind fegte durchs Dorf. Die Besucher sammelten sich nur langsam entlang der mit Maiskolben, Ähren, Blumenkränzen und bunten Bändern geschmückten Hauptstraße. Weitsichtige Nachbarn hatten vorsorglich entlang der Strecke große Pavillons aufgestellt, um darunter den Zug aus dem Trockenen verfolgen zu können. Andere Besucher packten die Regenschirme aus, Kinder zurrten ihre Kapuzen noch enger an den Kopf.

 Hoch zu Roß unterwegs durch das Dorf. Das Gefolge der Königin erwies sich als wasserfest.  

Hoch zu Roß unterwegs durch das Dorf. Das Gefolge der Königin erwies sich als wasserfest.  

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Auch die Läufer der zahlreichen Fußgruppen sahen keinen Grund, auf ihrem langersehnten Auftritt beim Festumzug nicht zu glänzen: Die tollen farbenfrohen Kostüme schützten sie unter durchsichtigen Regencapes – etwa eine blühende Insektenwiese, an die kleine Bienchen und lauter bunte Schmetterlinge genäht waren oder holde Wald-Feen und Fantasie-Wesen. Das Lächeln verging ihnen während der gesamten Parade nicht. Schräg gegenüber der evangelischen Kirche, aus dem Fenster eines kleinen Fachwerkhauses, kommentierten Sigrid Weltersbach, stellvertretende Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) Witzhelden, und Roger Dabringhaus, Vorsitzender des Hilgener Schützenvereins, den Zug und gaben interessante Fakten zu den vorbeiziehenden Gruppen weiter.

Erntekönigin Nicole Wiendl
führte den Festumzug an

 Erntekönigin Nicole Wiendl führte den Umzug an.

Erntekönigin Nicole Wiendl führte den Umzug an.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Vorne weg führte die amtierende Erntekönigin Nicole Wiendl den Umzug auf ihrem herbstlich geschmückten Wagen mit Spenden der örtlichen Bauernschaft an. Sie winkte freudestrahlend ihrem Volk zu. Ähnlich wie beim rheinischen Karneval ließen es sich einige Gruppen nicht nehmen, aktuelle Themen aufzugreifen, etwa den Klimawandel oder die fehlende politische Unterstützung für die Landwirte. Farblich, bemerkte Kommentatorin Weltersbach, dominierten in diesem Jahr die
Grün-Töne.

Besucherin Maike Leisten fand schade, dass nicht so viele Besucher wie sonst den Umzug begleiteten. „Aber toll, dass die Gruppen so zahlreich dabeigeblieben sind.“ Hanna Steinhaus, seit 1991 offizielle Sprecherin des Arbeitskreises Erntedankfest im VVV, hatte den Regen als Besucherschreck ausgemacht. „Am Samstag hatten wir bei trockenem Wetter durchgehend eine hervorragende Stimmung auf dem Platz und viele Besucher.“ Am Sonntagmorgen jedoch hätten sich mit den ersten Regentropfen bereits weniger Gäste am Ochsenhaus eingefunden.

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