Erste Düsseldorfer Nacht der Literatur Autoren lassen Reisen lebendig werden

Reisebeschreibungen, Kolumnen, Romanauszüge oder ein Thriller – die erste, vom Literaturbüro veranstaltete „Nacht der Düsseldorfer Literatur“ hatte viel zu bieten.

 Nadine Pungs, unterwegs von Jordanien bis Oman.

Nadine Pungs, unterwegs von Jordanien bis Oman.

Foto: Nadine Pungs

An fünf verschiedenen Orten lasen am Freitagabend jeweils drei Düsseldorfer Autorinnen und Autoren aus ihren Werken. Los ging es im Literaturhaus. Nadine Pungs, Georg Heinzen und Salih Jamal waren „unterwegs“ und hatten von ihren Reisen einiges zu erzählen.

„Das Bild des Nahen Ostens und Arabiens ist von vier Begriffen geprägt“, erklärte Nadine Pungs am Beginn ihres Vortrags und zählte auf: „Anziehung, Ablehnung, Faszination und Furcht“. Die Schauspielerin wollte mehr über diese Region erfahren, die im 19. Jahrhundert so gern von Europäern bereist wurde. „Heute sind wir gar nicht mehr so begeistert und voller Vorteile“, ist Pungs überzeugt. Also machte sie sich allein auf und erkundete den Nahen Osten von Jordanien bis Oman. Als Frau allein unterwegs? Die Frage hätten viele ungläubig gestellt. Ihre Antwort sei stehts gewesen: „Ja genau! Die Leute kümmern sich, denn sie wollen, dass ich heil ankomme“. In kurzen Episoden zog sie die Zuhörer im Literaturhaus in diese für viele so fremde Welt.

Neueste Fälle von Kommissar Veigh wurden lebendig

Ihr Autorenkollege Georg Heinzen war auch „unterwegs“. Er bereiste Indien und brachte Fotos, einen Film und die Idee für einen Roman mit nachhause. Parallel zum kurzweiligen Kopfkino und dem Urlaub im Geiste, Gaben die Übersetzer Christel Kröning und Ulrich Faure im Goethe-Institut unter der Überschrift „Transit“ einen Einblick in ihre Arbeit.

Im Forum Freies Theater (FFT) widmeten sich Vera Vorneweg, Mithu Sanyal und Aylin Celik unter dem Oberbegriff „Heute“, aktuellen Themen wie Rechtsextremismus vor dörflicher Kulisse, der Genderdiskussion oder Sichtweisen auf und den Umgang mit Gesundheit. Wie in allen fünf gut besuchten Veranstaltungsorten wurde auch das Publikum im Theatersaal gebeten, Abstand zu halten und Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Zum Abschluss der ersten „Nacht der Düsseldorfer Literatur“ stand in der Destille das „Zuhause“ im Mittelpunkt der Texte von Schauspielerin Mareile Blendl und Journalist Sebastian Brück, die beide Kolumnen und Blogs über ihre Heimatstadt schreiben. Während Blendl nach ihrem Zuzug mit ihr anfangs noch etwas fremdelte, ist der „Düssel-Flaneur“ Brück ein echter Bilker, der zusammen mit den Gästen in Jugenderinnerungen mit Bhaggy-Disco und angesagten Bands der 1980er/1990er schwelgte. Düsseldorf kann auch Schauplatz für spannende Polit- und Wirtschaftsthriller sein, zumindest wenn Horst Eckert die stets gut recherchierten Plots dafür ersinnt.

Seit 1987 lebt der ehemalige Journalist und Autor in der Landeshauptstadt. In der Destille las Eckert aus seinem neusten Thriller aus der Reihe um Hauptkommissar Vincent Veigh.

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