Thermografie-Aufnahmen des Eigenheims können Aufschluss darüber geben, ob eine Sanierung nötig ist : Energielecks im Haus aufspüren
STUTTGART/NÜRNBERG Sie zahlen hohe Heizkosten und haben zugleich das Gefühl, die Räume sind nie richtig warm? Dann kann es sein, dass sie die Wärme durch Fenster und Wände verlieren. Die Wärmelecks lassen sich mithilfe einer besonderen Fototechnik aufspüren: der Thermografie.
Dabei entstehen Bilder in intensiven Farben, die für die Temperaturen der Hausteile stehen. Bei der Außen-Thermografie sind die Stellen des Hauses gelb bis rot, an denen viel Wärme von innen entweicht. Wo das Bild blau oder grün gefärbt ist, ist die Oberfläche kälter und es dringt weniger Wärme nach außen.
Die Innen-Thermografie funktioniert genauso, die Farben werden jedoch andersherum gedeutet: Rot entspricht warmen, ausreichend gut gedämmten Stellen im Haus. Grün und Blau zeigen, wo der Raum durch Wärmelecks auskühlt ist und wo Sanierungsbedarf besteht, heißt es von der baden-würrtembergischen Initiative „Zukunft Altbau“.
Wann sollte ich Thermografie-Aufnahmen machen lassen?
Die ersten Anzeichen, dass es ein Wärmeleck geben könnte, sind oft mit bloßem Auge erkennbar: Schimmel, Feuchtigkeit an den Wänden und Fenstern oder Haarrisse der Wand. Auch auf dem Dach zeigen sich die Mängel, wenn Schnee darauf ungleich wegtaut oder wenn sich Eiszapfen bilden, erklärt Hermann Kaubitzsch vom Bundesverband für Angewandte Thermografie in Nürnberg.
Er ergänzt: „Thermografie wird genutzt, wenn ein Temperaturproblem im Haus auftritt.“ Etwa wenn eine Wohnung im Winter nicht richtig warm wird. „Wer das Gefühl hat, dass es trotz aufgedrehter Heizkörper zieht, kann die Innenseite der Außenwände thermografisch untersuchen lassen“, sagt Jürgen Henke, Energieberater bei Zukunft Altbau.
Was umfasst so ein Auftrag?
Die Aufnahmen selbst und die Interpretation der Fundstellen durch einen Thermografen. Meist ergibt sich daraus eine konkrete Sanierungsempfehlung. Die Kosten für die Aufnahmen liegen laut Zukunft Altbau bei rund 400 bis 600 Euro für ein Einfamilienhaus.