Meinung Eine Tankstelle, die keine ist

Düsseldorf · Aral skizziert eine Tankstelle der Zukunft, die vieles ist – nur nicht mehr im Kern eine Tankstelle. Braucht man die Mineralölkonzerne dafür noch?

Juliane Kinast

Juliane Kinast

Foto: Judith Michaelis

Wie die Tankstelle von morgen aussieht, wenn das „Morgen“ die Herrschaft fossiler Brennstoffe zumindest teilweise hinter sich gelassen hat? Sie darf keine Tankstelle mehr sein. Das wird man bei einem Mineralölkonzern wie Aral so nicht formulieren – aber letztlich steckt genau diese Aussage hinter der Modell-Tankstelle, an der man Pakete abholt, Carsharing-Wagen mietet, Kaffee kauft, mit dem Laptop auf der Terrasse sitzt. Und nebenbei vielleicht noch tankt.

Die Idee, dass ausgerechnet eine Tankstelle künftig mit Logistikzentrum und Carsharing- sowie Fahrrad-Plattform ein Hort für die Entzerrung des Innenstadt-Verkehrs sein soll, ist durchaus reizvoll. Die Frage ist indes, wozu man ein Aral dabei braucht. Oder ein Shell oder ein Total. Die Firmen müssen sich in der Tat auf den Hosenboden setzen, wenn sie in der Zukunft ihre Produkte noch an den Kunden bringen wollen, aber das allein nicht mehr ausreicht. Wie man bei Aral erkannt hat: Der Kunde bestimmt die Tankstelle der Zukunft. Wenn die großen Player des Sektors auf dem Weg in diese Zukunft Triebfeder sein wollen, ist das nur zu begrüßen.

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