Musicals in Düsseldorf Eine Chance für Laienschauspieler

Osterath · Der Musical- und Theaterverein Creative Arts Group bereitet seine nächsten Stücke für. Dafür werden neue Mitglieder gesucht.

Bei den Produktionen der Creative Arts Group stehen Laienschauspieler auf der Bühne.

Bei den Produktionen der Creative Arts Group stehen Laienschauspieler auf der Bühne.

Foto: Stephan Drewianka

Einmal auf der Bühne zu stehen und vor Publikum zu singen, das war für Katrin Mühlenbein schon immer ein Kindheitstraum. Doch bei der „Creative Arts Group“ geht für die gebürtige Düsseldorferin sogar noch ein weiterer, lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Zusammen mit Dorina Joch Regie im kommenden Musical-Projekt „Big Fish“ führen. „Ich habe mich quasi hochgearbeitet“, sagt Mühlenbein lachend. „Bei uns kann sich jeder ausleben, wo immer er oder sie ein Faible hat. Gebremst wird niemand.“

Vom Bühnenbau, über die Technik und Maske bis zu Regie und Schauspiel - die Möglichkeiten, sich beim Musik- und Theaterverein mit Sitz in Osterath zu engagieren, sind riesig, denn die Mitglieder stemmen alles aus eigener Kraft. Trotz der professionellen Inszenierungen treibt die knapp 200 Vereinsmitglieder dabei keine Gage an, sondern ihre bloße Leidenschaft.

Begonnen hatte alles 2007 in der Christ Church im Norden von Düsseldorf. Dort hatten sich einige Mitglieder der anglikanischen Gemeinde zusammengefunden, um gemeinsam auch außerhalb der Gottesdienste zu singen. Die Gruppe wuchs schnell, auch Interessierte außerhalb der Gemeinde schlossen sich an. „Wir wurden dann irgendwann zu groß und haben uns daher einvernehmlich getrennt“, sagt Vorstandsvorsitzender und Chorleiter Timo White. Einige Jahre blieb die Gruppe noch in Düsseldorf, doch zunehmend verlagerte sich die Gesangsausrichtung auf Musicals, weshalb schließlich ein Saal mit Bühne nötig wurde. Da dieser jedoch in Düsseldorf weder zu bekommen, noch zu bezahlen war, wich der Verein nach Meerbusch aus. Die Aufführungen finden aus ähnlichen Gründen vorwiegend in Solingen statt.

Neben Musicals betreibt der Verein viele weitere Projekte

Inzwischen spielen die Vereinsmitglieder nicht nur Musicals, sondern haben mit Untergruppen wie „CAG Unplugged“ oder „CAG Cantata“ auch Projekte mit Solisten- und Popchor-Schwerpunkt gestartet. Mit „Big Fish“ steht das nächste Musical und mit „Gerüchte, Gerüchte“ sogar eine Theater-Komödie in den Startlöchern, wofür der Verein derzeit Mitglieder castet. „Wir suchen Menschen, die Leidenschaft, Spaß und ein bisschen Talent mitbringen. Wir suchen aber keine Profis, es kann jeder kommen. Männer werden besonders gesucht“, sagt White.

In der Ensemble-Abteilung ist es möglich, auch erst einmal einen Schnuppermonat zu machen. Denn Zeit sollten Interessierte mitbringen, da in den Projektphasen mehrmals die Woche geprobt wird. Dafür wurde auch eine eigene IT-Struktur aufgebaut.

Immer wieder betonen diese den großen Zusammenhalt untereinander, ohne den die anspruchsvollen Projekte wohl kaum umsetzbar wären. Für die teils lange Anfahrt zu den Proben würden sich häufig Fahrgemeinschaften bilden, denn auch aus Köln kommen einige zum Singen bei der CAG. „Man wird sehr herzlich aufgenommen. Es ist wie eine große Familie, die aus vielen unterschiedlichen, diversen Menschen besteht, welche die Begeisterung für die Musik vereint“, sagt Andrea Krieger, die seit 2017 dabei ist und neben der Regie-Assistenz in den Musicals sich inzwischen auch als Solistin bei „Unplugged“ betätigt. Auch die Corona-Zeit, in der die Mitglieder fast 90 Prozent der benötigten, aber ausgefallenen Einnahmen zum Erhalt des Vereins aus eigener Tasche stellten, hat diesen Zusammenhalt eher noch gestärkt. Dementsprechend groß war die Freude, das Musical „9 to 5“ nach drei Jahren Probe im vergangenen Juni endlich auf der Bühne präsentiert haben zu können. „Wenn ich dann die glücklichen Gesichter der Leute sehe und den Applaus höre, dann weiß man, wofür man das Ganze macht“, sagt White.

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