Sommer-Serie Ein schöner Tag im Düsseldorfer Nordpark und Aquazoo

Draußen lockt der Nordpark, Düsseldorfs schönste Gartenanlage. Drinnen der vor zwei Jahren rundum erneuerte Aquazoo. Zusammen garantieren sie einen schönen Ausflugstag.

 Ein charakteristisches Bild aus dem Düsseldorfer Nordpark: Am großen Fontänenbecken lässt es sich schön verweilen.

Ein charakteristisches Bild aus dem Düsseldorfer Nordpark: Am großen Fontänenbecken lässt es sich schön verweilen.

Foto: Michaelis, Judith (JM)

Düsseldorf hat eine ansehnliche Tradition als Gartenstadt und insofern eine Reihe schöner Parks im Angebot, man denke nur an den Hofgarten in der Innenstadt. Vielleicht der schönste von ihnen ist der Nordpark im nördlich gelegenen Stadtteil Stockum – und in Verbindung mit dem Aquazoo ist diese Gartenanlage ein veritabler Ausflugstipp auch weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Die besonderen Kennzeichen des Nordparks sind seine streng geometrisch angeordneten Wege und die meisten prächtigen Blumenbeete, die freilich immer wieder aufgelockert werden durch Wiesen mit auch „wilden“ Blumenfeldern. Dazu die große Wasserachse, weitere Wasserspiele sowie Skulpturen. Und: In keinem anderen Düsseldorfer Park blühen in der Saison so schöne Blumenkombinatione. Zuletzt allerdings zeigte sich die CDU-Opposition im Rathaus unzufrieden mit den Bepflanzungen, die Stadt habe da zwischendurch eher Sparversionen  gepflanzt und damit den schönen Ruf des Nordparks gefährdet, was man jetzt im Sommer allerdings nicht bestätigen kann. Außerdem wird der Park von verschiedenen Spielplätzen, einem Café und natürlich dem Japanischen Garten geprägt, der für die besondere Verbundenheit der Landeshauptstadt  mit Nippon steht.

Geschichte: Entstanden ist der Nordpark zur „Großen Reichsausstellung Schaffendes Volk“ des nationalsozialistischen -Regimes 1937 nach Plänen des damaligen Düsseldorfer Gartenamtsdirektors Willi Tapp. Die Ausstellung sollte unter anderem die Errungenschaften  von Städte- und Wohnungsbau sowie der Gartenbaukunst zeigen. Gleichwohl sehen Gartenbbauhistoriker im Nordpark keine originär nationalsozialistischen Anlage. Nach dem Krieg wurde der Nordpark von den britischen Besatzungstruppen beschlagnahmt, bis heute trägt die größte Rasenfläche am Rande des Parks den Namen „Engländerwiese“, auf der seit jeher vor allem Fußball (seit 1979 zum Beispiel in der „Lohausenliga“) später auch Cricket gespielt wird. Von 1953 bis 85 wurde der Park dann in vielen Schritten von den Briten an die Stadt zurückgegeben.

Höhepunkte: Wer den Park über die Eingänge an der Kaiserswerther Straße betritt, erlebt als erstes die Wasserspiele in dem 170 Meter langen Becken und die sich anschließende große Fontäne im Rundbecken. Das sprühende Wasser in den Becken bildet auf der gesamten Länge einen großen Bogen, der vor allem in der Nachmittagssonne einen herrlichen Anblick bietet. Ebenfalls Hingucker in der Blühsaison sind die beiden großen Blumenringe, etwa der am Eingang Stockumer Kirchstraße.
Spielplätze: Familien mit kleineren Kindern kommen vor allem auf dem neu gestalteten größeren Spielplatz auf ihre Kosten. Er bietet fünf verschiedene Spielbereiche mit Kleinkinderschaukel, viel Sand zum Buddeln, der Wasser-Matsch-Insel mit Pumpe, einer Kletterinsel mit Rutsche, Strickleiter, Netz und Seilen, Balancierinsel, Kletterring und die beliebte Himmelsschaukel. In die Jahre gekommen und im Angebot eher bescheiden ist der kleine Spielplatz vor dem Nordpark-Café.

Japanischer Garten: Im Nordwesten des Nordparks stoßen Besucher seit 1975 auf dieses 5000 Quadratmeter große Garten-Juwel. Damals schenkte es ein von japanischen Unternehmen und der japanischen Gemeinde in Düsseldorf gegründeter Verein der Düsseldorfer Bevölkerung als Zeichen der besonderen Verbundenheit. Ebenso überfüllt wie bunt und schrill gibt sich der Japanische Garten, wenn er bei den entsprechenden Festivals von Cosplayern und den Fans der japanischen Mangas bevölkert wird.

 Vor allem im Sommer und Herbst bietet der Japanische Garten im Park einen schönen Anblick.

Vor allem im Sommer und Herbst bietet der Japanische Garten im Park einen schönen Anblick.

Foto: duesseldorf.de/NN

Aquazoo: Überregional bekannter als der Nordpark dürfte der Aquazoo sein, eine einzigartige Kombination aus Zoo, Aquarium und Naturkundemuseum. Und die Alternative oder die Ergänzung zum Nordpark bei schlechtem Wetter. Beim Rundgang durch den – nach jahrelanger Renovierung – 2017 neu eröffneten Aquazoo kann man in den Themenräumen der Geschichte der Lebewesen folgen: Von der Entstehung im Wasser, der Ausbreitung im Meer, der Eroberung der Süßgewässer bis zur Besiedelung aller Lebensräume an Land. Und natürlich jede Menge tolle Tiere bewundern, von den Pinguinen über bunte Fische bis zu gefährlichen Räubern wie Haien und Krokodilen. Mittlerweile kommt man mindestens an Werktagen auch ohne größere Wartezeiten hinein.

 Eine besondere Attraktion im Aquazoo ist immer noch das Hai-Becken.

Eine besondere Attraktion im Aquazoo ist immer noch das Hai-Becken.

Foto: Stadt Düsseldorf / Uwe Schaffme

Umgebung: Der Nordpark eignet sich auch deshalb gut für einen Tagesausflug, weil in seiner Nähe weitere Sehenswürdigkeiten liegen. Südlich etwa schließt sich zwischen Rhein und Kaiserswerther Straße die sogenannte „Weiße Siedlung“ von Golzheim an. In den 30er-Jahren entstanden, besticht das Wohn- und Atelierquartier durch seine charakteristischen weißen Häuser, nach dem Krieg wurden Künstlerhäuser samt Ateliers integriert. Verlässt man den Nordpark  an seinen Rheinausgängen in Richtung Norden, streift man zunächst das Messegelände, dann kommt gleich die große Arena und Spielstätte von Fortuna Düsseldorf.

 An manchen Tagen ist der Andrang am Aquazoo groß, hier wartet eine Schülergruppe auf Einlass.

An manchen Tagen ist der Andrang am Aquazoo groß, hier wartet eine Schülergruppe auf Einlass.

Foto: Stadt Düsseldorf / Uwe Schaffme

Wer sich an der Stadtbahnhaltestelle „Nordpark/ Aquazoo“ in die Straßenbahn setzt, ist in jeweils zehn Minuten im alten Kaiserswerth oder (in der anderen Richtung) in der Altstadt und an der Königsallee.

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