Jugendeinrichtung in Viersen  Jugendhaus Horizont soll 2020 öffnen

Viersen. · Die Stadt hat das Konzept für das Gebäude am Willy-Brandt-Ring vorgestellt.

 Bis April 2018 war die katholische Kirchengemeinde St. Remigius Träger des Jugendheims Horizont. Jetzt gehört es der Stadt und wird Kinder- und Jugendhaus genannt.

Bis April 2018 war die katholische Kirchengemeinde St. Remigius Träger des Jugendheims Horizont. Jetzt gehört es der Stadt und wird Kinder- und Jugendhaus genannt.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Seit wenigen Wochen ist die Stadt Eigentümerin des ehemaligen Jugendheims Horizont am Willy-Brandt-Ring 42 in Viersen. Das Gebäude soll bald wieder zur festen Anlaufstelle für Jugendliche werden – das betonte jetzt die zuständige Beigeordnete Cigdem Bern in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Sie stellte den Mitgliedern das geplante Konzept vor.

Warum hat die Stadt überhaupt die Trägerschaft übernommen?

Die katholische Gemeinde St. Remigius betrieb ursprünglich das Jugendheim – bis April 2018. Damals hatte sich Leiter Dirk Windbergs auf eigenen Wunsch beruflich neu orientiert und in Süchteln ein Atelier eröffnet. Fortan blieb die Einrichtung geschlossen, für die Jugendlichen im Einzugsgebiet fehlte also eine Freizeiteinrichtung. Das wollte die Stadt ändern und brachte den Vorschlag, die Trägerschaft zu übernehmen, in die politische Diskussion ein. Im Juni 2019 entschied der Stadtrat, dass das Gebäude gekauft werden sollte. Statt „Horizont“ heißt es derzeit „Kinder- und Jugendhaus“.

Wer genau ist die Zielgruppe?

Wie die Stadtverwaltung in ihrem Konzept darlegt, leben im Einzugsgebiet rund um das Jugendzentrum mehr als 1700 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 20 Jahren. Für sie sollen Angebote geschaffen werden, vor allem für die 14- bis 18-Jährigen. Darüber hinaus könnten zu den Besuchern auch Schüler gehören, die nicht in der Nähe wohnen – denn es befinden sich drei Schulen in der Umgebung, das Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium, die beiden Grundschulen Remigiusschule und Körnerschule.

Was möchte die Stadt
den Jugendlichen bieten?

„Wir wollen die Streetworker andocken an die Einrichtung. Sie soll als Anlaufstelle für die Jugendlichen dienen“, sagte Bern. Vor Ort solle es klare Strukturen, Einzelaktionen und ein festes Programm geben, „ein Schwerpunkt ist das Thema Übergang von der Schule zum Beruf“, erläuterte sie. „Die Jugendlichen sollen sehen, dass sie in Viersen eine berufliche Perspektive haben.“ Das Ziel sei, „dass sie in der Stadt bleiben und sich hier weiter verwurzeln“. Martina Maaßen (Grüne) merkte an: „Wir vermissen einen Schwerpunkt hinsichtlich politischer Bildung und gesellschaftspolitischen Engagements.“ Auch das solle eine Rolle spielen, betonte Bern. Als Aktionsfläche für Projekte und mobile Angebote soll eine Spielfläche am Konrad-Adenauer-Ring in etwa 350 Meter Entfernung einbezogen werden – ebenso wie die Sportstätten am Hohen Busch.

Wann geht’s los?

Schlüsselübergabe war bereits am 5. September, bis Ende des Jahres soll das Gebäude schließlich fertig eingerichtet sein. Genutzt wurde es aber schon, wenn auch nicht regulär: Am 27. September war dort das Jugendforum der Stadt Viersen der Gastgeber eines Diskussionsabends, an dem es zum Beispiel um Klimaschutz, Freizeitgestaltung und Berufswünsche ging. Weitere Einzelaktionen bis Ende des Jahres soll es auch noch geben. Ziel ist, dass das Jugendzentrum ab Anfang des Jahres regelmäßig – und auch mal spätnachmittags oder abends – geöffnet ist. Und: „Wir wollen auch samstags öffnen“, kündigt Bern an.

Wer arbeitet dort?

Das steht noch nicht fest. Im Moment laufen nach Angaben der Verwaltung die Vorbereitungen für die Stellenausschreibung der Einrichtungsleitung.

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