Nach der Wahlniederlage Thomas Geisel legt sein Ratsmandat nieder

Düsseldorf. · Dem scheidenden Oberbürgermeister steht eine „Sofort-Pension“ zu.

 Thomas Geisel

Thomas Geisel

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

(arl) Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) wird sein Ratsmandat niederlegen. „Ich möchte nicht in der Rolle des Dauermäklers sein“, sagte Geisel am Montagabend. Geisel ist noch bis zum 31. Oktober im Amt. „Ich habe noch keine konkreten Pläne für meine weitere berufliche Zukunft, aber mir fällt schon noch was ein“, sagte Geisel. Einen finanziellen Druck hat er nicht: Geisel steht nach dem Ausscheiden aus dem Amt eine Pension von mehr als 4000 Euro zu. Er hatte sich bereits kurz nach Beginn seiner Amtszeit aus seiner Studienzeit und seiner Tätigkeit für die Treuhandanstalt beziehungsweise der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben Jahre für Pensionsansprüche anerkennen lassen. Der Stadtrat hatte dem zugestimmt.

Dies war seinerzeit bekannt geworden, weil sich sein Vorgänger Dirk Elbers (CDU) erst zum Ende seiner Amtszeit entsprechende Berufsjahre anerkennen ließ. Hintergrund: Eigentlich steht die „Sofort-Pension“ einem Wahlbeamten erst nach acht Jahren Dienstzeit zu, es lässt sich aber Berufserfahrung anerkennen, die für die Ausübung des Amtes als förderlich gilt.

Allerdings ist es fraglich, ob der 56-jährige Geisel sofort in Rente gehen will. Vertraute halten es für gut möglich, dass der Rechtsanwalt und frühere Energiemanager eine andere berufliche Tätigkeit anstrebt.

Geisel bekleidet auch nicht das Amt des Fraktionsvorsitzenden

Und dann ist da noch die Kommunalpolitik: Geisel wurde auf Listenplatz 1 in den Stadtrat gewählt. Reiht sich der bisherige Stadtchef in die Fraktion ein? Geisel dementierte das. Er stehe für das Amt des Fraktionsvorsitzenden nicht zur Verfügung.

Thomas Geisel gilt als parteiintern nicht unumstritten, der langjährige Fraktionschef Markus Raub will erneut kandidieren. Für Geisels politische Zukunft dürfte auch bedeutend sein, wie sich der Unterbezirk nach der Wahlniederlage findet – am Montag gab es eine erste Aussprache.

SPD-Chef Andreas Rimkus hatte bereits seinen Rückzug angekündigt.

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