Düsseldorf-Rath Zweites Wohngebiet für die Westfalenstraße

Neben dem Bauprojekt „Nördliche Westfalenstraße“ sind weitere 92 Wohnungen geplant.

Düsseldorf-Rath: Zweites Wohngebiet für die Westfalenstraße
Foto: Nikolaus Golsch

Düsseldorf. Die Westfalenstraße, die im hinteren Teil jahrzehntelang eine Industriebrache war, findet im Zuge der boomenden Bauwirtschaft immer mehr Investoren. Im Rathaus Rath wurde ein Bebauungsplan-Vorentwurf vorgestellt, der dem Areal Westfalenstraße 46 bis 48 gilt. Es handelt sich um ein 0,55 Hektar großes Gebiet zwischen dem Einzelhandelszentrum In den Diken und der Brache der Firma Sack & Kisselbach. Das Areal stößt gleichsam an den Quartiersplatz des Baukomplexes „Nördliche Westfalenstraße“. Hier wie dort sind Wohnungen vorgesehen.

2011 hatten die Architekten Pink, Petzinka und Partner, die Sieger im Wettbewerb um die „Nördliche Westfalenstraße“, die Brache in der Nachbarschaft gleichfalls ins Auge gefasst. Sie möchten ihr jetziges Neubaugebiet einfach an das inzwischen zur Bebauung für den ersten Bauabschnitt mit Einkaufszentrum, Kita und 150 Wohnungen frei gegebene Gebiet anschließen.

Die Bauaufsicht stellte das neue Projekt jetzt im Rather Rathaus vor. Geplant sind 92 Wohnungen in zwei Baukörpern, die nicht nebeneinander an der Westfalenstraße, sondern hintereinander liegen. Durch eine gemeinsam genutzte Tiefgarage sind sie miteinander verbunden. Dadurch wird der Innenhof verkehrsberuhigt. Nur Rettungsfahrzeuge sollen ihn befahren dürfen. Die Tiefgarage wird direkt an die Westfalenstraße angebunden.

In den Innenhöfen sind Wiesen und Freiflächen sowie Spielflächen für Kleinkinder vorgesehen. Die Bereiche zwischen den Bauten sind als private Gärten für die jeweiligen Bewohner gedacht. Unbebaute Grundstücksteile und die Flachdächer werden begrünt.

Der Haken an der Sache: Das Grundstück wurde im Oktober 2012 gekauft, zu einem Zeitpunkt, als die Vorgaben des Handlungskonzepts Wohnen noch nicht existierten. Daher möchte der Investor nur 20 Prozent der Mietfläche als öffentlich geförderten Wohnungsbau errichten, während auf die Realisierung von preisgedämpftem Wohnraum ganz verzichtet wird. Die Bauaufsicht hält diesen Kompromiss für vertretbar.

Im Wohnungsausschuss wurde das Projekt geschoben. Das tat man auf Wunsch von CDU, FDP und Grünen nun auch in der Bezirksvertretung 6 (Rath, Unterrath, Mörsenbroich). Hier scheint man sich nicht ganz einig zu sein. Die Grünen überraschten mit der Bemerkung, sie würden lieber preisgedämpften statt geförderten Wohnungsbau haben. Die Grünen im Bezirk koalieren nämlich mit der CDU, während sie im Stadtrat mit der Ampel stimmt.

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