Mutmaßlich nach anonymem Sex Zwei neue Fälle von Affenpocken

Düsseldorf · Beim Verdacht einer Infektion sollte man sich ans Gesundheitsamt wenden.

 Diese Aufnahme zeigt reife, ovale Affenpockenviren (l.) und kugelförmige, unreife sogenannte Virionen.

Diese Aufnahme zeigt reife, ovale Affenpockenviren (l.) und kugelförmige, unreife sogenannte Virionen.

Foto: dpa/Cynthia S. Goldsmith

(nic) In Düsseldorf sind am Dienstag zwei weitere Fälle von Affenpocken bestätigt worden. Die infizierten Personen hatten nach eigenen Angaben zuvor ungeschützten anonymen Geschlechtsverkehr, bei dem es vermutlich auch zum Kontakt mit Affenpocken gekommen sei, wie die Stadt mitteilte.

Nähere Angaben zu Geschlecht und Alter der betroffenen Personen wurden zunächst nicht gemacht. Insgesamt gibt es in der Landeshauptstadt nun vier bestätigte Fälle des Virus; die ersten beiden waren am vergangenen Donnerstag dem Gesundheitsamt gemeldet worden. 

Affenpocken sind eine durch Viren verursachte Erkrankung; die Erreger gehören zu der Familie der Pocken. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch passiert nach Angaben des Robert-Koch-Institutes vorwiegend durch engen Körperkontakt. Im aktuellen Ausbruch sind vor allem Männer betroffen, die Sex mit Männern haben.

Das Virus wird durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen, wie das Düsseldorfer Gesundheitsamt dazu mitteilt. Auch über die Berührung der Flüssigkeit oder des Schorfes der Hautveränderungen könne man sich anstecken, hieß es. Nachgewiesen werden Affenpocken über einen PCR-Test. Als Probematerial dient zum Beispiel ein Abstrich der Hautveränderungen.

Die Inkubationszeit beträgt bei den Affenpocken zwischen fünf und 21 Tagen; eine Ansteckung sei während der gesamten Krankheitsdauer möglich. Daher verhängt das Gesundheitsamt Düsseldorf bei jedem positiven Fall und auch für die Kontaktpersonen gemäß RKI-Empfehlungen eine Quarantäne von 21 Tagen.

Mögliche Symptome bei Affenpocken sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Hautveränderungen, die verkrusten können und abfallen. Sie bilden sich laut Gesundheitsamt zunächst an der Eintrittspforte und breiten sich dann auf andere Körperteile aus.

Personen, die nach engerem Körperkontakt zu einer anderen Person einen Hautausschlag – zum Beispiel Pusteln oder Pocken, insbesondere auch im Intimbereich – entwickeln, sollten sich beim Gesundheitsamt Düsseldorf unter [email protected] melden und sich untersuchen lassen. Im Gesundheitsamt kann auch ein Termin für einen Abstrich organisiert werden.

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