Zwei taktische Fehler

Düsseldorf. Jetzt also doch der Kö-Bogen. OB Geisel zieht bei der Suche nach einem Joachim-Erwin-Platz die Notbremse in Form einer doppelten Kehrtwende. Hoffentlich ist damit die Posse nach der Ratssitzung am Donnerstag wirklich endgültig erledigt.

Geisel hat zwei Fehler in dieser Sache gemacht. Der erste war, der Familie etwas zu versprechen, ohne seine Partei und die Ampel-Partner auch nur zu fragen. Der zweite aber war dann noch gravierender: Dass der OB naiv, ohne jede Not von dieser Zusage abgerückt ist und als leichtgewichtiger Umfaller dastand. Diesen Lapsus freilich hat Geisel jetzt eingeräumt. Und er korrigiert ihn.

Das ist eine Haltung, die selbstverständlich erscheinen mag, es aber nicht ist, schon gar nicht im Rathaus der letzten Jahre. Zudem waren es vor allem taktische Fehler, die dem Neuling und Seiteneinsteiger Geisel auf dem oft verminten Terrain der Kommunalpolitik unterlaufen sind.

Aus denen muss er lernen, gewiss, sie taugen jedoch nicht zur voreiligen Generalabrechnung mit einem Mann, in den so viele Düsseldorfer so große Hoffnungen setzen. Fairness ist auch deshalb geboten, da Geisel nicht einmal 100 Tage im Amt ist. Ganz abgesehen davon, dass es wichtigere Themen für das Wohl der Stadt gibt als den richtigen Standort eines Straßenschildes.

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