Zwei Cyber-Bankräuber in Düsseldorf angeklagt

Sie knackten den Sicherheitscode, verteilten weltweit die Daten von Bankkarten, dann schlug die Bande zu. Jetzt wurde gegen zwei mutmaßliche Mitglieder der Cyber-Bankräuber in Düsseldorf Anklage erhoben.

Düsseldorf (dpa) - Nach dem millionenschweren Online-Bankraub einer international agierenden Bande von Kriminellen hat die Staatsanwaltschaft Düsseldorf Anklage gegen zwei Verdächtige erhoben. Es handele sich um niederländische Staatsbürger, eine 56 Jahre alte Frau und ihren 34 Jahre alten Sohn, die seit Februar in U-Haft säßen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Samstag auf Anfrage und bestätigte damit Medienberichte. Ihnen wird schwerer Betrug vorgeworfen. An fast 80 Geldautomaten sollen sie in der Nacht zum 20. Februar in Düsseldorf rund 170 000 Euro erbeutet haben. Die beiden waren einem Augenzeugen aufgefallen, der die Polizei verständigte.

Die Bandenmitglieder hatten auch schon im Dezember 2012 zugeschlagen. Betroffen war damals die Rakbank in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Februar die Bank of Muscat in Oman. Das Muster war in beiden Fällen gleich: Die Täter knackten die Sicherheitsprotokolle der Bankkarten, dann hoben sie das Limit für Abhebungen auf. Die Informationen zu den gehackten Karten wurden an Komplizen weltweit verteilt. Die gestohlenen Daten wurden auf beliebige Magnetkarten wie beispielsweise Geschenkkarten kopiert. Anschließend verteilten die Kriminellen den Angaben zufolge die PIN-Nummern für die gehackten Konten: Nun konnte an Geldautomaten Bares abgehoben werden.

Im Februar geschah das in 22 Ländern zeitgleich. Allein in New York wurden der Staatsanwaltschaft zufolge innerhalb von zehn Stunden an 2900 Geldautomaten zusammen 2,4 Millionen Dollar abgehoben. Sieben Verdächtige sitzen dort in Haft.

In Deutschland waren in dieser Nacht Bandenmitglieder auch an Automaten in Frankfurt am Main, Mannheim, Koblenz, Dortmund, Duisburg, Essen, Hamburg und Bremen aktiv. Sie erbeuteten einschließlich der beiden in Düsseldorf Festgenommenen 1,78 Millionen Euro. Die Ermittlungen zu allen Fällen in Deutschland führt die Staatsanwaltschaft Düsseldorf.

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