Zu teuer: Aus für den Tuntenlauf

Kö-Spektakel sei zu groß geworden. Viele Narren sind traurig.

Düsseldorf. Der Tuntenlauf war 15 Jahre lang der etwas andere Karneval in Düsseldorf. Schrille Gestalten auf Stöckel-Schuhen kämpften sich mit mehr oder weniger Geschick durch den Hindernis-Parcours, unter großem Jubel der vielen tausend Besucher. Am Freitag gab das Carnevals Comitee zusammen mit dem Aids-Förderkreis Heartbreaker bekannt: Der Tuntenlauf wird in dieser Session nicht stattfinden.

"Das ist einfach zu groß geworden. Wir haben damals mit rund 1500 Zuschauern angefangen, zuletzt waren es 15 000", erklärte CC-Geschäftsführer Jürgen Rieck. Außerdem seien die Kosten explodiert. In den vergangenen Jahren habe es immer mehr Auflagen von Polizei und Feuerwehr gegeben, weil der Platz an der Königsallee zu eng wurde. Für Absperrungen und Sicherheitspersonal habe man zuletzt rund 8000 Euro zahlen müssen.

Viele Karnevalisten bedauern die Entscheidung. "Das war doch etwas Besonderes für Düsseldorf, was uns von den Kölnern unterscheidet", meint Ex-Karnevalsprinz Thomas Merz. Er kann nicht nachvollziehen, warum das CC die erfolgreiche Veranstaltung einfach absagt.

"Ich finde es sehr traurig. der Tuntenlauf war doch inzwischen eine Institution im Düsseldorfer Karneval", sagt Lothar Hörning, Präsident der KG Regenbogen. Wenn das Gelände an der Königsallee zu klein sei, hätte man sich doch nach Alternativen umsehen können: "Da gibt es so viele Möglichkeiten. Zum Beispiel an der Rheinuferpromenade.

Auch Käthe Köstlich, die den schrägen Wettbewerb 13 Jahre lang moderiert hat, bedauert die Entscheidung des Comitees, kann die Argumente aber verstehen: "Schon im vergangenen Jahr gab es bei der Organisation Probleme. Ich habe damals angekündigt, dass ich unter diesen Umständen nicht mehr zur Verfügung stehe." Ob der Tuntenlauf 2012 eine Neuauflage erlebt, steht noch nicht fest.

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