Zoff um Zuschuss für die Heine-Büste

OB Elbers wollte Geld dazugeben, Politiker protestierten, Theisen winkt ab.

Düsseldorf. Heinrich Heines Einzug in die Walhalla gleicht einem Hindernislauf. Zehn Jahre bemühte sich der Heine-Freundeskreis mit seinem Präsidenten Karl-Heinz Theisen darum, dass eine Marmorbüste des in Düsseldorf geborenen Dichters in der Ruhmeshalle in Donaustauf aufgestellt wird. Schließlich mit Erfolg, der bayrische Ministerrat stimmte zu.

Dann gab es Verzögerungen bei der Anfertigung der Büste. Erst starb der ursprünglich vom Heine-Freundeskreis beauftragte Jörg Immendorff, dann behinderte ein Unfall Nachfolger Bert Gerresheim. Auch dieses Problem hat sich erledigt, am 28. Juli wird Heine in der Walhalla enthüllt. Doch nun gibt es einen Streit ums Geld: Zahlt der Heine-Freundeskreis die Büste allein oder gibt die Stadt etwas dazu?

Aus der Politik kommt Ablehnung. CDU-Fraktionschef Friedrich Conzen sagt: "Die Büste ist Privatsache, da kann man nicht plötzlich die Stadt bitten, die zudem sparen muss." Er findet, dass Institutionen wie das Hetjens-Museum einen solchen Zuschuss eher verdient hätten.

Theisen ist empört. Er habe die Stadt nie um Geld gebeten: "Wir wollten das Projekt immer allein stemmen und dabei bleibt es jetzt erst recht", sagte er gegenüber der WZ: "Wir werden keinen Cent von der Stadt nehmen."

Tatsächlich hätten sich die Kosten für die Büste auf etwa 75 000 Euro erhöht (kalkuliert waren 50 000 Euro). Er, Theisen, habe deshalb mit der Stadtsparkasse gesprochen, daraufhin habe Oberbürgermeister Dirk Elbers finanzielle Hilfe der Stadt in Aussicht gestellt.

Elbers bestätigt diese Version: "Es ging um 40 000 Euro. Ich wollte nicht, dass so etwas über die Sparkasse läuft. Also habe ich mit Kämmerer und Kulturdezernent gesprochen. Schließlich wollen wir doch die Heine-Stadt sein." Ergebnis: Ja, die Investition lohnt, Kulturdezernent Lohe bereitet eine Vorlage für den Kulturausschuss vor. Doch das hat sich jetzt erledigt.

Elbers wundert sich: "Es scheint, als ob Heine bei einigen immer noch der ungeliebte Sohn der Stadt ist."

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