Düsseldorf Zentralbibliothek: Mit Tablets und Apps - Bilderbücher zum Wischen

Zentralbibliothek startet Reihe für Kinderbücher-Apps.

Düsseldorf: Zentralbibliothek: Mit Tablets und Apps - Bilderbücher zum Wischen
Foto: David Young

Düsseldorf. Fiete liegt im Bett und schnarcht. Der Zeigefinger des dreijährigen Paul wischt blitzschnell über die virtuelle Figur. „Man muss ein bisschen kitzeln“, erklärt der Junge seiner Mama Frauke Jantzen. Und tatsächlich öffnet Fiete die Augen. In der Kinderbücherei der Zentralbibliothek am Hauptbahnhof sitzen Mittwochnachmittag rund um Paul Kinder und Eltern mit Tablet-Computern zusammen und helfen Fiete digital dabei, seine Aufgaben auf dem Bauernhof zu erledigen. Der Start einer neuen Reihe, bei der Bilderbuch-Apps präsentiert werden.

Dass der Bedarf vorhanden ist, weiß Vorlesepatin Martina Biermann. Sie hat schon Kinder erlebt, die ihre am Smartphone erlernte Wischtechnik in Bilderbüchern anwenden wollen. „Das ist schon niedlich. Wir können die modernen Medien nicht mehr wegdiskutieren. Die Kinder wachsen eben damit auf“, erklärt sie. Und: „Es gibt wirklich gute Apps, die pädagogisch wertvoll sind und wo nicht nur rumgedaddelt wird. Um den Eltern die Scheu zu nehmen, machen wir es in der Bücherei erst mal mit Anleitung.“

Die Zentralbücherei verfügt über 15 iPads, mit denen Eltern und Kinder ausprobieren können. Zuerst aber schaut Martina Biermann das Bilderbuch zu Fiete mit den Kindern an. Dann geht es an die digitale Version — gemeinsam werden mit einem Zeigefinger-Wisch Möhren aus der Erde gezogen und in einen Korb gepackt, Hühner angestupst und ihre Eier geklaut, Strohballen auf Fietes Traktor geladen. „Macht dir das Spaß?“, fragt Frauke Jantzen, und Paul antwortet — während er gebannt weiterwischt: „Ja!“

„Manchmal erschreckt es, wie selbstverständlich die Kinder damit umgehen“, gibt Jantzen zu. „Aber Mama und Papa können die Finger ja auch nicht vom Smartphone lassen.“ Eine einzige App für den Sohn hat sie bislang auf dem Handy — Fiete könnte bald hinzukommen. „Aber sonst wüsste ich nicht, wie man etwas Sinnvolles sucht ...“

Martina Biermann empfiehlt die Liste der Stiftung Lesen (Hier zu finden: http://bit.ly/1Wq1wJe) mit lesefördernden Apps. Die Veranstaltungsreihe „Bilderbuch-Apps — Geschichten in deiner Hand“ startet am 1. Juni auch in der Bilker Bücherei. Mehr Infos:

www.duesseldorf.de/stadtbuechereien

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