Parken Zehn Jahre warten auf einen Parkplatz

Düsseldorf · Wer in Düsseldorf einen festen Platz für sein Fahrzeug benötigt, muss oft Monate oder in Einzelfällen sogar bis zu zehn Jahre darauf warten. Doch es gibt auch noch Tiefgaragen und Parkhäuser, die Kapazitäten haben.

Für die Tiefgarage am Michaelplatz in Bilk müssen Interessenten nach Betreiberangaben derzeit zehn Jahre auf einen Platz warten.

Für die Tiefgarage am Michaelplatz in Bilk müssen Interessenten nach Betreiberangaben derzeit zehn Jahre auf einen Platz warten.

Foto: ja/Jan Wiefels

Das Beispiel aus Bilk ist ein extremes, aber keine Seltenheit in einer wachsenden Stadt mit rund 640 000 Einwohnern und Vierteln aus der Gründerzeit. Auch bei vielen anderen Parkhäusern und Tiefgaragen müssen Anwohner mitunter Jahre auf einen Platz warten. Eine Umfrage unserer Redaktion bei Parkhausbetreibern ergab, dass Interessenten zum Beispiel sechs Jahre auf einen Parkplatz in der Tiefgarage Im Dahlacker 36 in Bilk warten müssen.

Auch an der Brehmstraße 13 in Düsseltal ist die Wartezeit nur unwesentlich kürzer. Dort muss man laut Betreiber mit mindestens fünf Jahren Wartezeit rechnen. Anderthalb Jahre sind es für die Tiefgarage beim Supermarkt Real an der Friedrichstraße in Friedrichstadt und ein halbes Jahr an der Annweiler Straße in Eller. Von den 15 günstigsten Parkstellplätzen, die die Stadt auf ihrer Internetseite ausgewiesen hat, sind 14 komplett ausgelastet.

Freie Plätze Trotz der angespannten Lage gibt es in der Stadt noch freie Stellplätze. Die Ampido GmbH hat am Niederkasseler Lohweg 18 in Lörick für 60 Euro monatlich noch wenige freie Plätze. Derselbe Betreiber hat auch auf der Moltkestraße 23 in Pempelfort für 80 Euro monatlich noch wenige Kapazitäten. Beide Plätze sind buchbar unter der Telefonnummer 0221-6776911.

Eine weitere Ausnahme ist das Parkhaus „Am Wallgraben“ in Gerresheim, angeboten vom Gebäude–Service van Nooij. Das Parkhaus ist zu 40 Prozent ausgebucht und kostet monatlich 57 Euro. Die Plätze sind buchbar unter Telefon 0211-290675.

Auch in zentraler Innenstadtlage gibt es Vakanzen. Im Parkhaus P3 von Contipark an der Willi-Becker-Allee hinter dem Hauptbahnhof kann für 85 Euro im Monat ein Dauerparkplatz gemietet werden. Wer 120 Euro im Monat zu zahlen bereit ist, erhält dafür einen mit Kennzeichen reservierten Platz. Auch in der Tiefgarage Wehrhahn-Center, Oststraße 10, in der Stadtmitte ist noch nicht alles ausgebucht. Ein Dauerstellplatz kostet dort allerdings 144 Euro.

Bewohnerparkausweis Deutlich günstiger, aber auch weniger komfortabel ist der Bewohnerparkausweis. Die Stadt hat 31 Gebiete definiert, in der Anwohner mit einem Ausweis in ansonsten eingeschränkten Bereichen parken dürfen. Der Schein kostet für ein Jahr zwischen 25 und 30 Euro. Er berichtigt dazu, die öffentlichen Parkplätze in den festgelegten Straßen in dem jeweiligen Bereich zu nutzen, ohne weitere Parkgebühren zahlen zu müssen. Allerdings gibt es keinen Anspruch auf einen Parkplatz. Eine lange Suche ist daher trotz Bewohnerparkausweis in vielen Vierteln am Abend eher die Regel als die Ausnahme. Wer einen Wohnsitz in Düsseldorf vorweisen kann, kann das Dokument in einem der Bürgerbüros oder online beantragen.

Dass sich die die Parkplatzsituation in Düsseldorf mittelfristig entspannt, ist eher unwahrscheinlich: Es gibt immer mehr Autos in Düsseldorf — im Februar verzeichnete die Stadt zum ersten Mal mehr als 300 000 angemeldete PKW — somit hat statistisch jeder zweite Düsseldorfer ein eigenes Fahrzeug.

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