Mobilität in Düsseldorf Düsseldorf hat noch keine Obergrenze für Miet-E-Bikes

Düsseldorf · Die Stadt denkt jetzt auch über eine Obergrenze für Elektrofahrräder zum Leihen nach. Für E-Scooter war sie bereits angekündigt worden.

 Ein mietbares E-Bike des Anbieters Bolt, der im April seine Fahrräder in der Stadt verteilt hat.

Ein mietbares E-Bike des Anbieters Bolt, der im April seine Fahrräder in der Stadt verteilt hat.

Foto: ale

Während die Stadt die Zahl der E-Scooter mit einer Obergrenze reduzieren will, setzen die Vermieter vermehrt auf E-Bikes als zusätzliches Angebot. Lime hatte bereits 2020 rund 500 mit elektrischem Antrieb ausgestattete Räder nach Düsseldorf gebracht. Tier zog jetzt im März mit 700 Rädern nach. Bolt hat im April seine E-Bikes verteilt.

Die Zahl der ausleihbaren Elektrofahrräder dürfte sich somit bereits der Grenze nähern, die in der Innenstadt mit 1800 in Kürze für E-Scooter gelten soll. Die rund 100 festen Parkflächen dort sollen laut Stadt nach und nach eingerichtet werden, 21 gibt es bislang. Insgesamt sollen in drei Zonen 8400 Roller erlaubt sein. Die Stadt will so den Betrieb in geordnete Bahnen lenken. Für E-Bikes gelten die genannten Vorgaben aber nicht.

Zumindest noch nicht. Denn ein Stadtsprecher sagt auf Nachfrage: „Die Festlegung einer Obergrenze für die Innenstadt und gegebenenfalls auch für die ganze Stadt ist ebenso, wie eine Begrenzung auf ein stationsgebundenes Parken in der Innenstadt, angedacht, aber noch nicht final entschieden. Hierzu wird aktuell ein Konzept entwickelt.“ Die Stadt blickt offenbar wohlwollender auf die E-Bikes als auf die E-Scooter. Denn Beschwerden zu Leihrädern liegen laut Sprecher nicht vor. E-Scooter hatten allerdings in der Vergangenheit immer wieder für Ärger gesorgt, da sie falsch abgestellt oder umgefallen Fußgänger behinderten.

Aus Sicht der Stadt passen die E-Bikes zum Ziel, „eine nachhaltige Mobilitätskultur zu etablieren“, mit mehreren alternativen Fortbewegungsmöglichkeiten. „Ein zentraler Baustein ist das E-Bike-Sharing, das dazu beiträgt, dass sich mehr Menschen flexibel und gesund fortbewegen können. Es bietet ein erweitertes Mobilitätsangebot und eine Alternative zum eigenen Fahrrad oder Auto“, sagt der Sprecher.

Vor allem längere Strecken seien mit dem E-Bike problemlos zurückzulegen. Anbieter Lime bestätigt im Rückblick auf die vergangenen anderthalb Jahre ein verändertes Nutzerverhalten bei E-Bikes im Vergleich zum E-Scooter. „Sowohl die Fahrtdauer als auch die zurückgelegte Distanz sind bei E-Bikes rund 40 bis 50 Prozent länger“, so ein Sprecher. Generell sehe man aber vor allem Gemeinsamkeiten der Fahrzeugtypen. Zudem zeige die Datenanalyse des Unternehmens „eine stetig wachsende Nachfrage nach unserem Angebot an E-Bikes und E-Scootern in Düsseldorf“.

Ein Unterschied liegt übrigens in der Geschwindigkeit: Während E-Bikes bis zu einem Tempo von 25 Kilometern pro Stunde unterstützt werden, ist bei E-Scootern bei 20 km/h die Grenze erreicht. Preislich gleich ist das Niveau mit 19 Cent pro Minute und einem Euro Startgebühr bei Tier. Bei Lime sind neben der Startgebühr 20 Cent für das Rad und 24 Cent pro Minute für E-Scooter fällig. Bolt unterbietet das zum Start seiner E-Bikes kräftig. 15 Cent pro Minute kostet die Fahrt mit Roller oder E-Bike.

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