WZ-Mobil: Lob und Tadel für B8-Center

Seit Donnerstag hat das neue Einkaufszentrum in Flingern geöffnet. Die WZ hat Besucher und Politiker gefragt, wie es ihnen gefällt.

Düsseldorf. Nach langer Planung und vielen Diskussionen war es am Donnerstag soweit: Flingern hat ein neues Einkaufszentrum, in dem aber zunächst nur der Elektromarkt Saturn eröffnet hat.

Der Ansturm war enorm: Bereits gegen 6 Uhr morgens standen die Menschen Schlange, um sich ein Bild vom Center zu machen, die 500 Parkplätze waren zeitweise alle besetzt. "Zwischendurch war es sehr chaotisch", sagte ein Ordner.

Die rollende Redaktion der WZ wollte von Besuchern und Politikern wissen, was sie vom neuen Center halten und ob sie mit Belastungen, etwa durch mehr Verkehr, rechnen. Dieter Krebs und Peter Baesch glauben, dass es den Stadtteil beleben wird. "Aber optisch gefällt es uns nicht so gut", sagen sie.

Claus Lietmeyer sorgt sich wegen des künftigen Verkehrsaufkommens: "Man sollte die Menschen stärker darauf aufmerksam machen, dass man auch gut mit der Bahn herkommen kann." Kritisch äußert sich Mukesh Kapoor zur Architektur: "Es ist alles total unübersichtlich. Mir gefällt dieser Zweckbau gar nicht", sagt er.

"Optimal gelungen" findet das Einkaufszentrum dagegen Christa Wintzen: "Ich werde bestimmt öfter kommen, es ist auf jeden Fall ein Gewinn für Flingern." Einig sind sich alle Besucher in der Einschätzung, dass alles besser ist als die Bauruine, die vorher an selber Stelle über ein Jahrzehnt lang ein optischer Schandfleck war.

Wenig erfreut sind allerdings die Anwohner der Kiefernstraße über eine vier Meter hohe Mauer, die ihre Straße vom Einkaufscenter abgrenzt. Auf gut 25 Metern Länge haben sie "Antikapitalistischer Schutzwall" auf die Mauer geschrieben.

Cafébesitzer Mirela Madzar findet das Center zwar gut, hat aber Verständnis für den Unmut der Anwohner. "Optisch ist jetzt vieles besser, aber die Mauer an der Kiefernstraße ist für die Leute nicht schön. Sie fühlen sich total vom Viertel abgeschnitten."

Skeptisch zeigen sich auch einige Händler, die ihre Geschäfte in der Umgebung des B8-Centers haben. Uwe Strunk arbeitet in einem Stehcafé an der Erkrather Straße.

"Für die kleinen Geschäfte ist es schlecht. Wenn demnächst auch noch der Supermarkt und die Bäckerei aufmachen, kommen noch weniger Kunden zu uns", sagt er. Und: "Die Leute gehen dahin, wo es billiger ist. Für die kleinen Händler bleibt nicht viel übrig."

Bezirksvorsteherin Annelies Böcker (CDU) hält das Center trotzdem für eine Aufwertung. "Es wirkt sich längst nicht so negativ auf den umliegenden Handel aus wie etwa die Arcaden in Bilk", meint sie. "Dort ist das Angebot ja viel ausdifferenzierter."

Der Verkehr sei auch gut geregelt, findet sie. Und auch Thomas Lange (SPD) erwartet eher eine Stärkung des Einzelhandels. "Städtebaulich ist das Gesamtkonzept sehr gut für Flingern", glaubt auch er.

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