WZ-Mobil: Im Tunnel Ellerstraße fehlen Licht und Sauberkeit

Viele loben die neue Kunst und warten weiter auf eine Sanierung des Tunnels. Die Stadt will aber nur die Straße erneuern.

Düsseldorf. Seit Samstag hat die Unterführung Ellerstraße immerhin bunte, künstlerisch gestaltete Wände — ein angenehmer Ort ist sie damit noch lange nicht. Bei WZ mobil waren sich am Donnerstag die meisten einig, dass dringend etwas geschehen muss. Die SPD kündigte einen Vorstoß im Rat an.

Die Bestandsaufnahme im Tunnel ist ernüchternd. Nicht alle sind von der neuen Kunst begeistert, viele spenden aber Lob für die farbenfrohen Bilder und das Engagement der Künstler. „Die Kunst ist gut, aber der Dreck ist schlecht“, bringt es Anwohner Otto Arnold auf den Punkt. Es werde viel zu selten sauber gemacht, der Taubendreck bleibe über Wochen.

Gerd Deihle (SPD) aus der Bezirksvertretung 3 sagt: „Ich wohne seit 45 Jahren in Düsseldorf, und so lange ist diese Unterführung ein Drecksloch.“ Der Tunnel ist für einen Teil von Oberbilk das Verbindungstor zur Innenstadt und halte sicher manche davon ab, dorthin zu ziehen.

Für Künstler Klaus Klinger sind jetzt vor allem zwei Maßnahmen dringlich: „Die Beleuchtung der Bilder würde auch Licht in den Tunnel bringen.“ Am oberen Rand der Außenwand müsste eine Leiste angebracht werden, damit sich keine Tauben mehr dort niederlassen. „Das kostet ein paar tausend Euro.“ Für eine bessere Beleuchtung stimmt auch Theo Bergmann. Er kommt oft mit seinem Fahrrad durch den Tunnel und schaut sich die Bilder an: „Ich finde es toll, dass Künstlern Raum gegeben wird. Aber die Bilder müssten besser beleuchtet werden. Und ich hatte mir eigentlich gewünscht, dass die Werbung komplett verschwindet, aber einige Plakate hängen noch.“

Über die Motive der Bilder wurde bei WZ mobil kontrovers diskutiert. Für Bernhard Piltz zum Beispiel sind die Bilder zu fratzenhaft: „Ich finde die Motive eher abstoßend, es herrscht ein Übergewicht von Aggressionen. Für den Tunnel hätte ich mir gerade etwas Freundlicheres gewünscht.“

Bei der Stadt stehen weder eine neue Beleuchtung noch der Kampf gegen den Taubendreck bislang auf der Agenda. Stattdessen sagte Verkehrsamtsleiterin Andrea Blome, dass die Straßendecke im Tunnel bald erneuert werde.

SPD-Ratsherr Martin Volkenrath schließt sich Klaus Klinger an: „Licht und Farbe sind gut für das Sicherheitsgefühl im Tunnel.“ Für die Stadt sei das Engagement eine günstige Gelegenheit, an dieser Stelle etwas zu verbessern. Beim Planungsamt sei er aber mit diesem Anliegen gescheitert. Nun wolle die SPD es im Rat noch einmal auf die Tagesordnung bringen. Dabei würde eine bessere Beleuchtung nicht ausreichen, findet Daniel Tönges: „Das ganze Viertel ist düster. Da müsste insgesamt etwas gemacht werden.“

Über mangelndes Sicherheitsgefühl beklagte sich beim WZ-Mobil aber niemand. Alle würden zwar eine bessere Beleuchtung begrüßen, weil sie den Tunnel freundlicher macht. „Aber Angst habe ich auch abends nicht“, da sind sich Rajaa Aissate und Bahim Hassan einig.

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