WZ-Bus: „Manche hätten gerne Kinder ohne Lärm“

Jüngere Anwohner der Sonnenstraße freuen sich über Spielplätze, ältere nicht unbedingt. Die Oberbilker Anwohner stört vor allem der Hundekot in den umliegenden Grünanlagen.

Düsseldorf. Eigentlich sind die Neubauten an der Sonnenstraße, von 2004 bis 2006 gebaut, ein Gewinn für Oberbilk. "Es ist ein ruhiges Viertel", sagt Bezirksbeamter Adi Bonau am WZ-Bus. Sein Kollege Joachim Liedtke bestätigt das: "Wir haben mal unsere Einsätze hier seit dem 1. April überprüft: Es gab genau zwei wegen Ruhestörung und Randale. Das ist nichts Besonderes." Seit 20 Jahren macht Bonau hier seine Runden. "Einige ältere Leute sagen, sie wollen keinen Lärm von spielenden Kindern. Aber das geht ja nun nicht." Die Siedlung ist rund um ein großes Grünareal mit vielen Spielplätzen angelegt und sollte extra Familien anlocken. "Das ist doch für Oberbilk ganz wichtig", sagt Yvonne von zum Hof (32). Sie lebt seit einem Jahr hier und ist glücklich über die Spielplätze. "Ich bin oft mit meinem anderthalbjährigen Kind hier, meine Freundinnen mit ihren Kindern kommen auch mit, und alle freuen sich, dass die Spielbereiche umzäunt sind." Zu hören sei nur normaler Spiellärm. "Es gibt Nachbarinnen, die haben zwar nichts gegen Kinder, aber dagegen, dass Kinder beim Spielen auch mal laut sind." Anwohner Walter Grote (61) sieht in der Umgebung nur Positives. Einziges Manko aus seiner Sicht: "Was fehlt, sind Bäume, die Schatten spenden und den Schall schlucken." Und, fügt er hinzu: "Spielende Kinder sind nicht schlimm. Was schlimm ist, sind die Hundehalter, die ihre Tiere hier überall hinmachen lassen."

"Hier treffen sich spät abends Jugendliche zum Trinken"

Monika Lehmhaus, Vorsitzende des Beschwerdeausschusses, der sich auch schon mit dem Sonnenpark befasst hat, regt das Aufstellen von "Robidogs" (Behälter mit Plastiktüten für Hundekot) an. Die könnten das Problem womöglich verringern. "Da muss sich auf jeden Fall etwas tun. Der Hundedreck vor der Tür ist einfach eklig", sagt Herbert Altenpohl. Ihn aber stören auch laute Kinder. "Kinder müssen ihre Plätze haben. Es ist aber schlimm, wenn sie die Bälle ständig vor die Mauer neben unseren Fenstern knallen und von den Eltern dann noch zu Schimpfworten angeheizt werden", sagt Altenpohl. "Und dann sind da diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich spät abends hier versammeln und Alkohol trinken. Das sind große Gruppen von zehn bis 20 Personen." Richtige Aggressivität gehe von ihnen aus, sagt Iris Stöckel. "So viel Prügel wie hier ist mir noch nirgendwo angedroht worden", sagt sie. Außerdem sei der Bereich ein Fixer-Treff. "Ein Nachbar hat schon fotografiert, wie sich jemand Drogen gespritzt hat. Andere lassen ihre Kinder nicht draußen spielen, weil sie befürchten, die Kleinen könnten in Spritzen fassen."

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