Freizeit Wohnzimmer-Comedy ab November in Düsseldorf

Düsseldorf · „WZ Comedy“ bringt Soloprogramme von Künstlern in die Stadt, die sich im Fernsehen und im Internet schon große Fangruppen erarbeitet haben.

 Friedemann Weise hat die Kunst des satirischen Liedermachens wiederbelebt. Er ist im Dezember Gast in der Comedy-Reihe.

Friedemann Weise hat die Kunst des satirischen Liedermachens wiederbelebt. Er ist im Dezember Gast in der Comedy-Reihe.

Foto: Philipp Böll

Es gibt gleich drei gute Nachrichten aus der Comedyszene: Es gibt inzwischen eine ganze Reihe Shows, in denen Stand-up in seiner reinen Form und auf hohem Niveau gepflegt wird. Das läuft so gut, dass einige der Künstler, die einem mit ihren Auftritten dort bestens in Erinnerung bleiben, inzwischen Soloprogramme entwickelt haben, mit denen sie einen ganzen Abend bestreiten. Und sechs dieser Künstler kommen nun dank der Reihe „Wohnzimmer Comedy“ (WZ Comedy) ins Pong im NRW-Forum (Ehrenhof 2).

Unsere Redaktion und Rheinkonzerte haben die Reihe ins Leben gerufen. „Wir präsentieren heute Künstler, die im kleinen Kreis spielen, bei denen wir als Talentsucher aber auch glauben und denken, dass sie bald Arenen füllen können. Da sind wir auch froh über partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der WZ“, sagt Rheinkonzerte-Geschäftsführer Hamed Shahi. Die Abende im Überblick:

Tamika Campbell Die US-Amerikanerin lebt in Berlin und liebt in Deutschland drei Dinge besonders: Apfelschorle, Malzbier (noch besser als Apfelschorle) und Maggi (hat immer welches in der Handtasche). Nicht so gut findet sie das Wort Jein und die damit verbundene Haltung, beides führt aber zu einer der großen Stärken der Comedian: Sie flucht sensationell. Sensationell viel, sensationell gut. Das hat sie bei ihren Auftritten im Quatsch-Comedy-Club, bei „Ladies Nights“ oder „Rebel Comedy“ bewiesen. Nun ist sie mit ihrem neuen Programm „Straight outta Campbell“ unterwegs und am 9. November zu Gast bei „WZ Comedy“ im Pong.

Friedemann Weise Der 46-Jährige hat die schöne Tradition des satirischen Liedermachers mit bisher selten bekannter Coolness wiederbelebt. Das hat ihn ebenso in die Kabarett-Bundesliga gebracht wie mehrfach in die „Heute-Show“. Weises Produktivität ist, auch in Anbetracht des Niveaus, wirklich beeindruckend, wenn man ihm beispielsweise bei Facebook folgt und sieht, was er dort alles veröffentlicht. Sein Soloprogramm trägt den schönen Titel „Die Welt aus der Sicht von schräg Hinten“ und ist am 14. Dezember hier zu erleben.

Dr. Pop Wer Donna Summer zum Schuhplattler umschreiben kann, der muss höhere akademische Weihen in musikalischer Hinsicht erlangt haben. Für den Comedian, der sich Dr. Pop nennt, gilt dies tatsächlich, deshalb sind seine Nummern gleichermaßen klug wie witzig. Das Soloprogramm „Hitverdächtig“ bringt und zwingt sein Publikum entsprechend zum Mitmachen – zu erleben im Januar in Düsseldorf. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

Leticia Wahl Unter den zahlreichen Berufsbezeichnungen der Hessin fällt Slam Poetin auf. Leticia Wahl passt also zunächst gar nicht unter das Label Comedy, schließlich beschäftigt sie sich in ihren Texten unter anderem mit Nihilismus. Ihre melancholischen Verse tragen aber einen Optimismus in sich, der einen lächeln lässt, eben anders als die anderen, aber nicht weniger intensiv. Für einen ersten Eindruck sei an dieser Stelle ein Video bei Youtube empfohlen, das „Liebesgedichte an mein Herz“ heißt. Leticia Wahl ist am 12. Februar im Pong.

Amjad Nach eigenen Angaben ist Amjad der erste deutsch-palästinensische Comedian. Seine Migrationsgeschichte und seine Erfahrungen stehen im Zentrum seines Programms, allerdings anders als bei Kollegen. Bei Amjad lachen die Zuschauer weniger über die fremden Bräuche, sondern über die seltsamen Reaktionen der Deutschen. Zu den weiteren Höhepunkten seines Solo-Programms zählt die großartige Imitation von Donald Duck. Die bringt er hoffentlich auch am 26. März mit nach Düsseldorf.

Osan Yaran Auf Comedy Central gibt es das schöne Format Comedy Roadtrip. Einer der Protagonisten ist Osan Yaran, ein Berliner mit türkischen Wurzeln, der im Westen der Hauptstadt geboren ist und später im Osten gelebt hat, der also wirklich etwas von Integration versteht. Das Spektrum von Spreewaldgurke bis Baklava präsentiert er am 6. Mai bei „WZ Comedy“.

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