Wohnen wird noch ein wenig teurer

Alsbald sollen die Mieten laut Ring der Immobilienmakler allerdings stagnieren.

Die Preise für Wohnimmobilien steigen weiter, aber längst nicht mehr so stark wie noch vor einigen Jahren. Um vier bis sechs Prozent kletterten die Mieten an einfachen bis mittleren Standorten, wie Jörg Schnorrenberger, Vorsitzender des Rings Deutscher Immobilienmakler in Düsseldorf, gestern erklärte. Stiegen die Mieten bei Neubauten zwischen 2007 und 2016 noch von 9,15 auf 12,55 Euro pro Quadratmeter im Durchschnitt, hat sich seitdem kaum noch etwas getan. Bei 12,61 Euro liegt die Kaltmiete nun. Ein Grund dafür laut Schnorrenberger: „Es wird wieder mehr gebaut.“ Auch für Bestandsgebäude sieht er stagnierende Mieten voraus, vor allem jenseits der beliebten innenstadtnahen Viertel. „Das sind gute Nachrichten für alle Mieter.“

Etwas stärker kletterten die Preise bei Eigenheimen, um bis zu neun Prozent. Freistehende Häuser in guten Lagen wie Oberkassel legen sogar um 13 Prozent zu. „Für Einfamilienhäuser ist die Nachfrage generell sehr groß.“

Doch laufen Immobilienkäufer nicht Gefahr, heute Preise zu zahlen, die sie bei einem Verkauf etwa in zehn Jahren nicht mehr erzielen? Vor allem im Luxussegment sieht Schnorrenberger diese Gefahr. Aber auch bei Immobilien anderer Segmente müssten Käufer mit fallenden Preisen rechnen. „Vor allem, wenn die Zinsen fürs Sparbuch wieder steigen.“ An große Einbrüche glaube er allerdings nicht. Zudem könnten Käufer sich nach wie vor niedrige Zinssätze sichern. Und bei einer hohen Tilgung lägen Selbstnutzer bei den Ausgaben auf dem Niveau einer Miete.

Mittlerweile wolle die Mehrheit der Käufer die Immobilie allerdings als Geldanlage nutzen, und da seien „viele von den Banken reichgerechnet worden“. Faktoren wie Leerstände oder Sanierungen würden unterschätzt. Hier hätten sinkende Preise für die Immobilie größere Auswirkungen.

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