Immobilienpreise : Wohnen wird in Düsseldorf noch einmal deutlich teurer
Düsseldorf Ob Preise für Eigentumswohnungen oder Mieten, sie steigen immer weiter. Wo bleibt die Trendwende?
Für die Düsseldorfer sind sie das Problem Nummer eins: Zu hohe Mieten. Das zeigt die Bürger-Befragung der Stadt Jahr für Jahr. Damit einher geht, dass der Lebensbereich „Wohnungsangebot/Wohnungsmarkt“ die geringsten Zufriedenheitswerte aufweist. Kein Wunder ist das, angesichts Jahr für Jahr unermüdlich steigender Mieten und Kaufpreise für Immobilien. Die Hoffnung: Irgendwann muss sich dieser Trend doch umkehren, immerhin stagnierte die Entwicklung bei den Spitzenmieten zuletzt auch mal. Doch mit den aktuellen Ergebnissen des bundesweiten Frühjahrsgutachtens des Zentralen Immobilien-Ausschusses (ZIA) sowie des Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Düsseldorf löst sich alle Zuversicht in Rauch auf. Die Preise steigen weiter — und zwar knackig.
Die Durchschnittsmiete bei einem neuen Vertrag für eine in Bezug auf Lage, Größe und Alter durchschnittliche Wohnung liegt hier seit Ende des Jahres 2017 erstmals über zehn Euro kalt pro Quadratmeter, im dritten Quartal 2018 waren es dann schon 10,42 Euro. Ein Plus von 4,9 Prozent in einem Jahr bedeutete das laut ZIA-Gutachten. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 lag die Durchschnittsmiete bei Neuverträgen noch bei 7,44 Euro pro Quadratmeter.
Noch extremer ist die Entwicklung bei den Kaufpreisen. Innerhalb eines Jahres kletterten die Preise hier zuletzt sogar um 9,6 Prozent, auf jetzt 3337 Euro pro Quadratmeter. Hier haben sich die Marktwerte sogar verdoppelt, im Jahr 2007 waren es nämlich noch 1652 Euro.
Auch der hiesige Gutachterausschuss für Grundstückswerte vermeldete in der vergangenen Woche kräftig steigende Preise. Bei unbebauten Grundstücken kletterten sie um zehn Prozent, bei Mehrfamilien- und Geschäftshäusern sogar um bis zu 20 Prozent. Bei bebauten Grundstücken ging es um neun bis 11,9 Prozent nach oben. Bei den Eigentumswohnungen decken sich die Erkenntnisse mit dem ZIA, um 7,9 bis 13,5 Prozent legten die Preise hier je nach Lage zu.
Die entscheidende Frage: Soll das eigentlich immer so weiter gehen? Die Antwort ist für Sebastian Wunsch vom Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH (Gewos), der am Frühjahrsgutachten mitgeschrieben hat, ist klar: „Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht.“ In den Kaufpreisen sind sogar schon weiter steigende Mieten eingepreist. In Düsseldorf müssen sie laut Studie zum Teil sogar stark steigen, über 20 Prozent, damit Renditen um vier Prozent erzielt werden können.