Wohnen im alten Gerichtssaal

Kleinere Wohnungen, aber mehr Luxus im 276 Millionen Euro teuren Andreas-Quartier.

Düsseldorf. Noch immer ist die große Schuttlandschaft in der nördlichen Altstadt ein Hingucker. Bis auf die unter Denkmalschutz stehenden Bauten ist das Gelände der früheren Gerichte abgeräumt. Im Juli ist die tiefe Baugrube komplett ausgehoben, dann beginnt der Rohbau. In zwei Jahren soll das „Andreas-Quartier“ fertig sein.

276 Millionen Euro investiert die Frankonia Eurobau, um zwischen Mühlen- und Ratinger Straße, Liefergasse und Neubrückstraße ein kleines Luxusviertel hochzuziehen — mit 300 Eigentumswohnungen, Büros, Gastronomie und Einzelhandel. Plus eine dreigeschossige Tiefgarage mit 635 Parkplätzen.

Dass hier eher nicht Familien mit Kindern einziehen, ist Benno Maubach, dem Düsseldorfer Niederlassungsleiter von Frankonia, klar: „Die Wohnungen sind eher für Kapitalanleger, Singles oder Paare sowie für Berufspendler gedacht, die unter der Woche eine Wohnung mitten in Düsseldorf wollen“, sagt er. An diese Zielgruppen richtet sich auch der Concierge-Service, den alle Bewohner gleichsam mitkaufen müssen. Die Preise sind entsprechend, sie reichen von 4370 bis 16 000 Euro pro Quadratmeter, das kleinste Appartement kostet somit knapp 140 000 Euro, die größte Penthouse-Wohnung (380m2) vier Millionen Euro. Maubach: „Der Schwerpunkt liegt auf kleineren Wohnungen, 70 Prozent haben keine 90 m2.“

Im Innenhof zwischen den bis zu neun Geschosse hohen Häusern entsteht eine kleine begrünte Ruhezone für die Bewohner. Sie ist aber nicht abgeschlossen, sondern „halböffentlich“ (Maubach), heißt: meistens ist ein Durchgang für Passanten geöffnet, in besonderen Feiernächten (z.B. Karneval) wird zwecks Ruhewahrung abgeschlossen. Apropos Ruhe: vom üblichen Altstadtlärm, vor allem an der „Ratinger“, sollen besonders schalldichte Fenster schützen und entsprechende Grundrisse, heißt: Schlafzimmer nie zur Straße hin.

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