Kirche in Düsseldorf Katholiken wollen „volle Transparenz“

Düsseldorf · Der Katholikenrat schließt sich der Kritik am Erzbistum Köln hinsichtlich des Umgangs mit Missbrauchsforderungen an. Hoffnungen setzt man in die neue Studie, die im März veröffentlicht werden soll.

Woelki: Katholiken in Düsseldorf fordern Einblick in Misbrauchsstudie
Foto: dpa/Andreas Arnold

. Der Düsseldorfer Katholikenrat hat sich der Kritik am Kölner Erzbistum und an Kardinal Rainer Maria Woelki wegen des Umgangs mit Missbrauchsfällen angeschlossen. Man kritisiere die bislang vollkommen unzureichende Kommunikation des Erzbischöflichen Generalvikariates in diesen sensiblen Fragestellungen, erklärte der Katholikenrat am Dienstag.

„Die Kommunikation in geschlossenen Kreisen und Gremien reicht nicht mehr aus, um die Betroffenen, die Gemeinschaft der Gläubigen und insbesondere die Missbrauchsopfer im Erzbistum Köln ausreichend zu informieren und von der Ernsthaftigkeit des Aufklärungswillens zu überzeugen“, hieß es in der Erklärung.

Auszugsweise Veröffentlichung sei nicht akzeptabel

Der Katholikenrat setzt sehr große Hoffnungen in die Veröffentlichung der neu beauftragten Missbrauchs-Studie am
18. März. Die katholischen Laien in der Landeshauptstadt Düsseldorf erwarteten breite Zugangsmöglichkeiten zum Text des Gutachtens, hieß es weiter. Darüber hinaus fordert der Katholikenrat aber auch Einsicht in die bereits existierende Studie von Westphal / Spilker / Wastl. „Eine Publikation mit geschwärzten Namen oder eine nur auszugsweise Veröffentlichung ist für den Katholikenrat nicht
akzeptabel.“

Rainer Maria Woelki wird vorgeworfen, die Veröffentlichung dieser Studie, die er selbst vor zwei Jahren in Auftrag gegeben hatte, zu verhindern. Er begründet das mit Mängeln in der Methodik der Gutachter, was diese wiederum zurückweisen.

Der Diözesanrat, mit dessen Erklärung sich der Vorstand des Katholikenrates und die „Runde der 15“ Pfarrgemeinderäte solidarisch erklärten, hatte zuvor „volle Transparenz und Offenlegung aller Sachverhalte“
gefordert.

Darüber hinaus verlangt der Diözesanrat auch die Übernahme persönlicher Verantwortung und ein Einstehen für persönliches Verschulden. „Nur so gibt es die Möglichkeit, dass verlorenes Vertrauen wiederhergestellt wird.“

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