Stadtgrün Wo die Stadt 1000 neue Bäume pflanzen will

Düsseldorf · Die Stadt legt ein neues Baumkonzept für Düsseldorf vor — mit Pflanzplänen für die besonders verdichteten Stadtteile.

 Im Rheinpark wird nach Orkan Ela ein neuer Baum gepflanzt.

Im Rheinpark wird nach Orkan Ela ein neuer Baum gepflanzt.

Foto: Ingo Lammert

Das Düsseldorfer Straßenbild soll grüner werden, dafür legt Umweltdezernentin Helga Stulgies dem Fachausschuss am Montag im Rathaus die Weiterentwicklung des Stadtbaumkonzeptes vor. In den nächsten fünf Jahren (2019-23) wird zur Umsetzung jeweils eine Million Euro bereitgestellt. Ab dem Sommer soll die Pflanzung neuer und die Sanierung beschädigter Straßenbaum-Standorte beginnen.

Zu den Details: Im Rahmenkonzept „1000 Bäume für Düsseldorf“ der Landschaftsarchitekten „Danielzik+Leuchter“ und des Gartenamtes waren 523 Standorte zur Neupflanzung und Sanierung vorgeschlagen worden. Allerdings muss jeder Standort einzeln geprüft werden, tatsächlich erweist sich nach genauerem Hinsehen etwa die Hälfte als ungeeignet, zum Beispiel aus verkehrstechnischen Gründen, wegen Grundstücksausfahrten oder Leitungen im Boden. Die Stadt hofft, bis Sommer insgesamt 200 geeignete Standorte definieren zu können.

In der Regel müssen die Parkstreifen für neue Bäume genutzt werden. In der ersten Pflanzsaison liegt die Priorität auf neuen Bäumen in dafür zu schaffenden Baumscheiben. Laut Stulgies kommt es dabei vor allem auf die Qualität der Baumgrube, des Pflanzgutes und eine spätere Verankerung des Baumes sowie auf die Pflege in den ersten vier Jahren an, wobei man besonderen Wert auf die Bewässeruung lege. Teilweise sollen Schutzbügel die Baumscheiben vor Schäden durch Autos schützen. Bei der Baumauswahl setzt man auf die in der „Zukunftsbaumliste für Düsseldorf“ aufgeführten robusten Arten wie zum Beispiel Linden, Buchen oder Eichen.

Schon im 2015 aufgelegten Rahmenkonzept wurden sogenannte „Defiziträume“ identifiziert, die besonders dringend neue und mehr Bäume benötigen. Dabei zog man nicht nur die Parameter Klima oder Lufthygiene, sondern auch sozio-demografische Kriterien heran. Bäume haben demnach eine soziale Komponente. Denn die Analyse zeigt, dass sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen öfter in sehr dicht bebauten Vierteln mit wenig Grün wohnen. Neue Bäume sieht die Stadt insofern als eine Möglichkeit, dieses Defizit zu kompensieren. Neun Stadtteile haben demnach höchste Pflanz-Priorität: Stadtmitte, Mörsenbroich, Eller, Flingern-Nord und -Süd, Friedrichstadt, Oberbilk, Wersten und Holthausen.

Es gibt Vorschläge, wo die ersten Bäume gepflanzt werden

Die ersten Vorschläge für ganz konkrete Straßen machen die Gutachter auch schon: So sollen in Derendorf sechs Bäume an der Saarbrücker Straße, zwei an der Diedenhofener-, vier an der Ottweiler und zwei an der Weißenburgstraße gepflanzt werden, dazu einer an der Albertstraße (Flingern) und zehn am Vogelsanger Weg (Mörsenbroich).

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