Wo das Luisen-Gymnasium hinkommt

Die Stadt hat das neue Grundstück für die Schule an der Völklinger Straße vorgestellt. Dort ist noch mehr geplant.

Wo das Luisen-Gymnasium hinkommt
Foto: Stadt/Michael Gstettenbauer

Düsseldorf. Vor fast zehn Jahren gab es erste Überlegungen der Stadt, aus der Brache neben der Handwerkskammer an der Völklinger Straße einem Schulstandort zu machen. Damals ging es noch um den Umzug des Albrecht-Dürer-Kollegs. Da der Neubau nun mittlerweile in Benrath errichtet wurde, ist der Weg für das neue Luisen-Gymnasium frei. Nachdem die Schulkonferenz für den Abschied von der Bastionstraße 24 gestimmt hat und der Stadtrat 2,3 Millionen Euro für die Planungen des Neubaus bewilligte, hat die Stadt am Montag vor Ort ihre Vorstellungen konkretisiert.

Der Neubau soll parallel zur Völklinger Straße verlaufen und direkt an die Gebäude der Handwerkskammer anschließen. In einer Linie dahinter soll Richtung Südring eine große, vierzügige Sporthalle errichtet werden, wichtig für die mit solchen Raumangeboten unterversorgten Vereine und Schulen in den Stadtteilen. Das Besondere: „Sie soll bis zu 1000 Zuschauern Platz bieten“, sagt Schuldezernent Burkhard Hintzsche. Das heißt, hier sollen auch hochkarätige Sportereignisse stattfinden können, für die das Castello mit 3500 Plätzen zu groß ist, aber klassische Sporthallen mit Kapazitäten für wenige hundert Zuschauer wiederum zu klein sind. „Schule und Sport sollen voneinander profitieren und gemeinsamen Nutzen daraus ziehen.“

Florian Dirszus, stellvertretender Leiter des Schulverwaltungsamtes, betont zudem die gute Erreichbarkeit des Standorts über Rheinufertunnel und Südring, über den das Gebiet wohl mit einer neuen Zufahrt erschlossen werden würde.

Die offene Parkplatzfrage könnte durch einen weiteren Schachzug der Verwaltung gelöst werden. Sie überlegt (wie berichtet), das Technische Rathaus vom Hennekamp dorthin zu verlegen, womit laut Dirszus sicher auch der Bau einer Tiefgarage verbunden wäre. Als weiterer Standort für das Technische Rathaus kommt die Moskauer Straße infrage. Die Sanierung der alten Gebäude soll laut Stadt nicht mehr wirtschaftlich sein, 70 Millionen Euro würden fällig. Hintzsche hält einen Verkauf des Areals für gut vorstellbar, wie er am Montag sagte.

Das ist natürlich auch für die Gebäude des Luisen-Gymnasiums in der Innenstadt denkbar. Fest steht für Hintzsche nur, dass die Schule unter G9-Bedingungen aufgrund von Platzmangel dort keine Zukunft hätte. Und er betont, dass die in spätestens fünf bis sechs Jahren notwendige Sanierung als Schule allein 30 Millionen Euro kosten würde. Zurzeit analysiert die Stadt unterschiedliche Nutzungskonzepte.

Neben Schule, Halle und eventuell Technischem Rathaus (oder einer anderen Bebauung) sollen auch Wohnungen auf der Brache zwischen Völklinger Straße, Volmerswerther Straße und Südring gebaut werden. Ein städtebaulicher Wettbewerb für das gesamte Areal soll Ende dieses, Anfang nächsten Jahres auf den Weg gebracht werden. Die Politik müsste dann noch einem Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss zustimmen.

Mindestens 50 Millionen Euro werde der Neubau der Schule laut Hintzsche kosten, zehn Millionen die Halle. Umziehen sollen die Schüler möglichst zum neuen Schuljahr 2023, aber auch im Winterhalbjahr 2024 ist das laut Dirszus denkbar.

Eine neue Heimat suchen müssten sich dann heutige Nutzer des Geländes, etwa Schausteller und Nutzer von Kleingärten. Auch die Datscha, Geheimtipp für Partys der alternativen Szene, müsste dann weichen.

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