Wirte klagen über neue Auflagen für Kö-Terrassen

Stadt will neues Design und bessere Passierbarkeit. Wirte fürchten hohe Kosten, aber geringere Einnahmen. Am Donnerstag wird am WZ-Bus darüber diskutiert.

Düsseldorf. Die Frühjahrssaison für die Außengastronomie läuft seit einigen Tagen auf Hochtouren — aber auf der Königsallee sind bisher kaum Tische und Stühle aufgebaut. Der Grund: Einige Gastronomen haben offenbar noch keine Genehmigungen von der Stadt erhalten. Die hat beschlossen, für den Zuschnitt und die Gestaltung der Cafés neue Richtlinien durchzusetzen. Vieles davon stößt bei den Wirten auf Kritik.

Der Hintergrund: Zum einen ist die Stadt daran interessiert, auf der Einkaufs- und Vorzeigemeile Königsallee ein gepflegtes und einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten, angelehnt an das typische Kö-Design, wie es sich in Laternen, Pollern oder den Kiosken niederschlägt.

Zweitens war Kritik daran zu hören, dass es durch die Cafés an einigen Stellen schwierig ist, die Straße zu überqueren. Besonders zu nennen ist der Abschnitt vor Sevens und der Kö-Galerie, wo sich die Cafés auf sehr großer Breite erstrecken und durch den Lärmschutz zur Straße auch unpassierbar sind.

Ali Erdogan gehören mehrere der betroffenen Cafés auf der Königsallee. Er hat vor allem zwei Kritikpunkte an der neuen Regelung: „Wir müssten pro Café mindestens 140 000 Euro investieren. Gleichzeitig sollen wir die Größe reduzieren.“ Dadurch werde es aber Schwieriger, die Ausgaben wieder hereinzuholen.

Wir möchten das Thema gern mit Ihnen vor Ort diskutieren. Mitarbeiter der WZ, Gastronomen und Vertreter der Interessengemeinschaft Königsallee sind am Donnerstag von 11 bis 12 Uhr auf der Ladenseite der Kö, zwischen Stein- und Königsstraße.

Die Stadt reagierte gestern nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme. Bekannt ist aber, dass die Länge eines Cafés zwei Baumabstände nicht überschreiten soll. Völlig neu gestaltet werden sollen zudem die sogenannten Versorgungsstationen in den Cafés, was vor allem die hohen Kosten verursachen würde.

Ali Erdogan hält diese Pläne aber nicht für umsetzbar. Allein dass kein Dach mehr vorgesehen sei, bringe versicherungstechnische Probleme. Zudem pocht er auf mehr Planungssicherheit: „Wir haben die jüngsten Veränderungen von 2006/2007 noch nicht abgeschrieben. Wann kommt die nächste Veränderung?“ In Sachen Genehmigung für das laufende Jahr macht er Druck auf die Stadt: Sollte sie bis Montag nicht da sein, droht er mit dem Verwaltungsgericht.

Die IG Königsallee unterstützt die Gastronomen. Geschäftsführer Karl-Heinz Eiffler schlägt zum Beispiel vor, die Cafés südlich der Steinstraße leicht zu verschieben, anstatt sie zu verkleinern. Grundsätzlich seien sie wichtig für die Atmosphäre auf der Einkaufsstraße.

Erdogan hat dazu einen anderen Gegenvorschlag. Er würde Lücken von vielleicht fünf Metern einbauen, um Durchgänge für die Passanten zu schaffen.

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