„Wir streben weiterhin den Aufstieg an“

Die Entwicklungskurve der Panther zeigt wieder nach oben. Vorstandsmitglied Markus Becker über kurzfristige Ziele und die mittelfristige Zukunft des Footballs.

„Wir streben weiterhin den Aufstieg an“
Foto: Verein

Nach Jahren des sportlichen Misserfolgs und dem Abstieg in die zweite Liga haben die Düsseldorf Panther einen Umbruch vollzogen. Sportlich lief es in der abgelaufenen Saison gut, die direkte Rückkehr in die GFL wurde nur knapp verpasst. Im WZ-Interview spricht Vorstandsmitglied Markus Becker über die Gründe für den Aufschwung, ob das zweite Jahr in der German Football League 2 zwangsläufig das letzte sein muss und welche Rolle der Nachwuchs im Verein spielt.

„Wir streben weiterhin den Aufstieg an“
Foto: Cornelia Anderson

Herr Becker, was sind die Hauptgründe für den sportlichen Aufschwung der Panther und die durchweg stabilen Leistungen, die das Team in der abgelaufenen Saison gezeigt hat?

Markus Becker: Unsere Veränderungen im Verein und die Bemühungen aller Beteiligten, das Team zu stabilisieren sowie die Auswahl der Spieler gaben in erster Linie den Ausschlag dafür. Auch bei den Importspielern haben wir gute Entscheidungen getroffen. Darüber hinaus ist der Aufschwung auch am hervorragenden Teamgeist festzumachen. Das Mannschaftsgefüge passte insgesamt einfach besser. Diverse teambildende Maßnahmen, Trainingslager und Vorbereitungsspiele haben gefruchtet und ihren Teil dazu beigetragen.

Was wird sich über den Winter noch verändern? Bleiben die Importspieler?

Becker: Alle amerikanischen Spieler sind derzeit wieder zu Hause. Sie haben signalisiert, dass sie wieder für uns spielen wollen. Wir möchten den Kern behalten und das Team um diesen herum weiter ausbauen. Derzeit können wir einige Dinge noch nicht voraussehen, bis zur neuen Saison können sich die persönlichen Situationen der einzelnen Spieler verändern. Die beiden Abwehrspieler Stephen Font-Toomer und Cameron Grad würden wir jedenfalls gerne halten aber auch mit Quarterback Zach Maynard und Runningback Octavias McKoy stehen wir weiter in Kontakt. Zudem möchten wir das Trainerteam noch verändern, unter anderem einen Offense-Coordinator an der Seite unseres Cheftrainers Deejay Anderson installieren.

2017 war der Aufstieg nicht unbedingt Pflicht. Ist er es im kommenden Jahr?

Becker: Auch dieses Jahr hatten wir mit dem Aufstieg geplant. Das hat nicht geklappt, weil vielleicht der eine oder andere Baustein noch fehlte. Das Gesamtkonzept mit Spielern und Coaches muss noch verfeinert werden. Die Anforderungen in der GFL sind ohnehin noch einmal ganz andere. Wir streben weiterhin den Aufstieg an, 2018 auch ein bisschen zwingender. Gerade im Jubiläumsjahr, wenn wir 40 Jahre alt werden. Da wäre der Aufstieg natürlich eine schöne Sache.

Ihre Jugendteams haben hervorragende Leistungen gezeigt. Die U19 scheiterte beispielsweise erst im Finale. Wie sehr setzen Sie auch mit Blick auf die Seniors auf den Nachwuchs?

Becker: Das war bei uns in den Jahren zuvor auch schon der Fall, wie am Beispiel von Runningback Tyrone Alexander oder an Spielern aus der Defense Line zu sehen ist, die diesen Sprung bereits geschafft haben. Wir wollen unsere Jugendspieler nicht an andere Vereine abgeben. Das ist ein wichtiger Aspekt, auch in unserer Zielverfolgung und um mehr Tiefe im Kader zu haben. Einige aus der U 19 werden sicherlich im kommenden Jahr wieder zur ersten Mannschaft stoßen.

Wie schwer hat es eine Sportart wie American Football in Düsseldorf? Und ist es vielleicht noch schwerer als früher seinen Platz zu finden?

Becker: Die Verbesserung unseres Umfeldes wäre wichtig, um in der GFL bestehen zu können. Das fängt bei den Trainingszeiten und verbesserten Trainingsbedingungen an. Eine „echte“ Heimat, ein fester Standort für die Panther, ist weiterhin ein großes Ziel. Wir trainieren beispielsweise so gut wie nie auf gekreideten Plätzen. Die Markierungen fehlen. Das ist in Braunschweig oder Schwäbisch Hall beispielsweise anders. Um zukunftsfähig zu sein, muss das verbessert werden. Da arbeiten wir intensiv dran, befinden uns aktuell in Gesprächen. 70 Prozent des Sports macht inzwischen der Fußball aus. Aber: Die Mitgliederzahlen des Football-Verbandes steigen seit Jahren, im Vergleich zum Eishockey-Bund haben wir beispielsweise doppelt so viele. American Football erfreut sich in jedem Fall zunehmender Beliebtheit.

Wie sieht es finanziell in Ihrem Verein aus?

Becker: Im Moment sind wir in einer sehr stabilen Lage, gehen wieder mit einem leichten Plus aus dem Jahr heraus. Wir hatten wieder einen Schnitt um die 1500 Besucher, mit einem Spitzenspiel gegen Potsdam, das 3000 Zuschauer besucht haben. Das Interesse ist da. Die Marketinginstrumente muss man vielleicht noch ein bisschen schärfen und noch mehr mit anderen Vereinen kooperieren. Das ist meiner Ansicht nach auch möglich, schließlich haben viele Sportarten Sommerpause während unsere Saison läuft.

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