Interview mit dem Düsseldorfer Prinzenpaar „Wir stehen wieder in den Startlöchern“

Interview | Düsseldorf · Das designierte Prinzenpaar wird am Freitag gekürt. Seit 2020 warten sie darauf. Wie sie die Zwischenzeit erlebt haben.

 Uasa Katharina Maisch und Dirk Mecklenbrauck werden am Freitag als Prinzenpaar von Düsseldorf gekürt.

Uasa Katharina Maisch und Dirk Mecklenbrauck werden am Freitag als Prinzenpaar von Düsseldorf gekürt.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Angelina Burch stellte die Fragen

Frau Maisch, Herr Mecklenbrauck, jetzt geht es immer mehr auf den 18. November zu, was war für Sie als Prinzenpaar ursprünglich der Plan und was hat sich alles geändert?

Dirk Mecklenbrauck: Der Startschuss war am 8. Juli 2020 und dann wäre auch die Kürung im November gewesen. Das ist fast immer nach dem Hoppeditz-Erwachen der kommende Freitag. Die Session und die Kürung wurden im September abgesagt, sodass wir anders als 2021 keinen schon angesetzten Termin hatten, auf den wir hätten hinfiebern können. Es wurde auch überlegt, die Kürung in den Januar zu legen, das wurde dann aber auch abgesagt. Und letztes Jahr im Sommer sah es besser aus, da waren wir alle optimistisch. Da sind die Planungen voll losgegangen, bis kurz vorher waren alle der Meinung, dass es stattfinden wird. Aber dann sind die Zahlen im November kurz vorher wieder so gestiegen. Hinzu kam die Empörung über die Zustände am 11.11. in Köln. Das waren die Auslöser, dass die Kürung am 19.11.2021 abgesagt wurde. Da war aber noch nicht klar, ob nur der Kürungstermin oder, wie dann doch kurz danach auch noch, die ganze Session abgesagt wird. Jetzt ist es also der dritte Anlauf.

Das hat es bisher ja auch noch nicht gegeben, dass ein Prinzenpaar so lange nicht zum Einsatz kam. Aber langsam wird es auch endlich Zeit, wie ist Ihre Gefühlslage dazu aktuell?

Uasa Katharina Maisch: Ja, also jetzt müssen wir wirklich mal zum Einsatz kommen. Wir gehen aber auch absolut davon aus, dass es stattfindet. In der Zwischenzeit waren wir schon immer wieder unterwegs bei Sommerfesten und Jubiläen von Vereinen und haben das mitgenommen, was man mitnehmen konnte. Aber jetzt geht es los, und so ist auch unsere Gefühlslage. Wir stehen wieder in den Startlöchern.

Es war sicherlich auch nicht immer einfach, sich wieder auf die Session vorzubereiten und dann wurde wieder alles abgesagt. Hatten Sie irgendwann mal Zweifel, ob Sie auch weiterhin das Prinzenpaar im Wartemodus bleiben möchten?

Maisch: Nein, gar nicht. Ehrlich gesagt kam das bei uns nie vor. Es gab natürlich Up and Downs, wenn es immer abgesagt wurde, aber wir haben nicht in Betracht gezogen, gar nicht weiterzumachen.

Mecklenbrauck: Eine Absage für heute hat für uns immer bedeutet, dass wir geschaut haben, was wir ab morgen stattdessen machen können und wie es weitergeht. Für uns war immer klar, es wird irgendwann passieren – und zwar mit uns.

Was waren denn damals überhaupt Ihre Gründe, weshalb Sie Prinzenpaar werden wollten?

Maisch: Ich war Tonnenbäuerin von der Tonnengarde Niederkassel 2016, und danach hätte ich Spaß daran gehabt Venetia zu werden. Das wir uns das vorstellen können, haben Dirk und ich immer gesagt, und so kam es dann dazu. Immer wenn Dirk gesagt hat er möchte gerne Prinz werden habe ich gesagt aber nicht ohne mich und so hat sich das dann ergeben.

Mecklenbrauck: Die Erfahrungen in der Tonnengarde Niederkassel haben mir immer viel Spaß gemacht und auf die Frage, wann ich mal Tonnenbauer werde, habe ich nur geantwortet: ‚Gar nicht, wenn dann werde ich Prinz‘. So wurde die Idee geboren.

Was steht denn diese Woche für Sie noch an, nachdem es vergangenen Freitag am 11.11. losging?

Mecklenbrauck: Wir besuchen diese Woche aus Sicherheitsgründen keine Veranstaltungen, damit wir auf den letzten Metern nicht noch krank werden. Es sind seit dem 11.11. jede Menge Veranstaltungen, da machen wir aber nicht mit.

Was genau erwartet Sie denn dann am Freitag bei der Kürung?

Mecklenbrauck: Das ist unser Abend. Vor und nach der Kürung gibt es normale karnevalistische Auftritte von Bands und Tanzgruppen, und dann ziehen wir mit unseren beiden Garden ein. Das wird sicherlich ein toller Moment, wenn es dann wirklich los geht. Auf der Bühne erwarten uns der Oberbürgermeister und das Comitee Düsseldorfer Carneval, dann werden wir gekürt und halten unsere Reden.

Maisch: Ich glaube, dass sich der Tag selbst für uns stimmungsmäßig aufbauen wird. Meine Vorbereitung bei der Visagistin wird gegen 15 Uhr beginnen, dann werden wir abgeholt und alleine diese Vorbereitung wird für uns sehr spannend. Ich glaube die ganze Zeit bevor es losgeht wird für uns sehr angespannt.

Und ab dann geht es auch richtig los, was erwartet Sie nach dem 18. November?

Mecklenbrauck: Am 19. November geht es schon direkt richtig los. Da haben wir den ersten Termin um 12 Uhr und den letzten um 22 Uhr. Das wird dann schon der klassische Tagesablauf, dass es morgens losgeht und wir von einem Saal zum nächsten ziehen. Am ersten Tag haben wir dann direkt etwa zehn Auftritte.

Maisch: So geht es die Wochenenden danach auch weiter. Das letzte volle Wochenende wird Anfang Dezember sein, dann kommt erst einmal die Weihnachtsruhe. Im Januar geht es dann wieder richtig los. Im kommenden Jahr mache ich mir auch um den Rosenmontagsumzug keine Gedanken, das ist draußen und ich glaube, bis dahin wird alles auch wieder stattfinden.

Unter welchem Motto steht die Session? Wurde daran in der Zeit, als alles immer wieder verschoben wurde, etwas geändert?

Mecklenbrauck: Das Motto ist geblieben – „Wir feiern das Leben“, zum dritten Mal. Wir sind auch der Meinung, dass das ein gutes und passendes Motto ist, weil man jetzt endlich wieder feiern darf. Es war in den vergangenen zweieinhalb Jahren schwierig, überhaupt Feiern auszurichten. Das ist jetzt nicht mehr so, und jetzt feiern wir ganz vorne mit. Das Motto wurde in einem Wettbewerb ausgewählt, und soweit ich weiß, wurde gar nicht in Betracht gezogen das zu ändern.

Wie schätzen Sie das ein, haben die Menschen aktuell Angst, Karneval zu feiern?

Mecklenbrauck: Ich glaube, dass einige Menschen teilweise noch abwarten, ob dieses Mal wirklich alles stattfindet, oder ob wieder alles abgesagt wird. Dann werden die Karten auch verkauft. Ich glaube wirklich, wenn es dann eröffnet wird und der Novemberplan so stattgefunden hat, dass den Karnevalsvereinen dann auch die Karten aus der Hand gerissen werden.

Maisch: Ich finde man hat das auch im Sommer am Beispiel der Konzerte gemerkt, wie viel dort los war. Ich glaube, dass die Menschen einfach wieder gerne feiern wollen, und wenn es mit dem 11.11. und der Kürung jetzt noch mal einen Vorgeschmack gab, dann läuft das auch.

Mecklenbrauck: Die Vereine haben ihre Session normal geplant, das sehen wir ja an unserem Terminplan. Das ist schon mal anders als vergangenes Jahr, als einige noch mit der Planung gezögert haben. Die sind alle hoch motiviert und bestens vorbereitet, also eigentlich können wir los.

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