Winterwelt auf dem Gustaf-Gründgens-Platz

Große und kleine Kufenflitzer sind begeistert. Dass der Spaß drei Euro kostet, wird inzwischen von fast allen akzeptiert.

Düsseldorf. Die Sonne leuchtet schräg auf die Eislaufbahn vor dem Schauspielhaus. Es ist Samstagmittag und vorwiegend Familien mit Kindern tummeln sich zu dieser frühen Zeit in der Winterwelt auf dem Gustaf-Gründgens-Platz. Aus den Lautsprechern dringen amerikanische Oldies aus den 50ern und verbreiten ein entspanntes Flair, während aus dem Ofen einer Badischen Holzhütte der würzige Duft von Flammkuchen dringt.

Hier behelfen sich kleine Kinder mit den bunten Eis-Zwergen, um sicher über die glatte Oberfläche zu gelangen, dort wagen sich Erwachsene mit ein paar Schritten aufs Eis. Noch ist die Bahn recht frei für Probierschritte.

Zwei junge Mädchen haben offenbar schon viel Übung und gleiten sicher und vergnügt übers Eisparkett. Ob sie öfters hier sind, wollen wir von ihnen wissen. „Ich habe letztes Jahr angefangen, sagt die neunjährige Farah.“ Und die Bahn gefalle ihr sehr gut. Ihre Begleiterin, die zwölfjährige Alicia, hat noch etwas mehr Erfahrung auf dem Eis: „Ich komme jetzt schon seit vier Jahren hierhin“, sagt sie. Manchmal sei sie auch in einer Eishalle. Doch hier draußen sei es besser. „Hier kann man sich besser mit Freunden verabreden, weil alle so gut hier hinkommen.“ Das milde Wetter finde sie dagegen gar nicht so toll, weil ihr bei der Bewegung schnell zu warm werde. „Ich freue mich immer über etwas Wind.“

Farahs Mutter steht außerhalb der Eislaufbahn und genießt die Atmosphäre. „Ich bin öfters hier, laufe selber aber gar nicht. Dass die Benutzung der Eisfläche, die vor drei Jahren noch kostenlos war, jetzt drei Euro koste, finde sie okay, zumal die Eintrittskarte für den ganzen Tag gelte. „Die Leute, die das hier organisieren, müssen ja auch arbeiten“, begründet sie ihr Verständnis für die Gebühr.

Betreiber Titus Jacobs freut sich, dass die Leute den Eintritt mittlerweile besser akzeptierten. Im vergangenen Jahr seien viele plötzlich weggeblieben. „Drei Euro für den ganzen Tag sind wirklich nicht zu viel“, meint Jacobs. „In New York zahlt man 29 Dollar für zwei Stunden.“

Doch nicht alle lässt Jacobs zahlen. „Um elf Uhr vormittags ist hier so wenig los, dass ich ganze Schulklassen einlade.“ Den großen Andrang verzeichne er ohnehin erst etwas später am Tag. „Ab der Dämmerung ist das auch von der Stimmung her schöner, dann wird es hier richtig voll.“

Rund 300 000 Menschen pro Jahr würden die „Winterwelt“, die von der Westdeutschen Zeitung als Medienpartner begleitet wird, besuchen, schätzt Jacobs, der auch die große Skihütte neben der Eislaufbahn betreibt. Für seinen Geschmack könnte es künftig aber noch mehr Holzbuden und Stände auf dem Platz geben. „Das wäre gut, weil man dann von außen sieht, dass hier überhaupt so etwas existiert.“

Neben dem Eislaufen organisiere er noch passende Events, wie Eisstockschießen (so etwas Ähnliches wie Kegeln auf dem Eis). Ab dem 3. Januar veranstalte er noch einen „Après Ski“ mit dem Discjockey „Capt. Britz“. Jacobs erklärt, was dort passiert: „Das ist ein Abend mit Tanz, Glühwein und viel Kult- und Flirtfaktor.“

Schluss ist am 5. Januar mit einer Aktion, wo die Küche ihr großes Speiseangebot zum Pauschalpreis von 15 Euro anbietet. „Jeder Gast bekommt ein Bändchen und kann dann so viel essen, wie er möchte.“ Das sei eine Art Resteessen. Jacobs: „Ich finde es schrecklich, nach dem Saisonende wertvolle Lebensmittel wegwerfen zu müssen, da will ich sie lieber den Gästen zu einem günstigen Pauschalpreis anbieten.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort