Windsurfen lernen am Angermunder See

Seit 1990 gibt es den Windsurfing Club Angermund. Seit dem Wochenende bietet der wieder Trainingskurse für Einsteiger an - und die dauern nur zwei Tage.

Windsurfen lernen am Angermunder See
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. In einer Großstadt wie Düsseldorf finden sich Anhänger von so gut wie jeder Sportart — und seien sie noch so exotisch. Nur hat es der ein oder andere aus einer eher ungewöhnlichen Disziplin nicht immer leicht, der Leidenschaft in seiner Heimatstadt nachzugehen. Mal passen die geografischen oder klimatischen Bedingungen nicht, mal fehlt es an genügend Gleichgesinnten.

Düsseldorfs Surfer haben dagegen Glück: Mit dem Windsurfing Club Angermund haben sie seit dessen Gründung 1990 ihre kleine, aber immer weiter wachsende Nische gefunden. Gesurft wird am Angermunder See, dort unterstützen sich die Sportler auch gegenseitig mit Stellplätzen und Ausstattung. Um noch mehr Leute für den Sport zu gewinnen, bietet der Verein seit Jahren nun erstmals wieder Trainingskurse an. Bei diesem können selbst Anfänger in einem Wochenende das Windsurfen lernen.

Der Verein hatte die Kurse bereits vor einigen Jahren im Programm und organisierte auch Ferienangebote für Kinder. Ohne einen Trainer musste das Angebot allerdings ausfallen — bis dieses Jahr der Vorsitzende Frank Hellenbroich selbst die Ausbildung übernommen hat. Auch wenn weiterhin ein neuer Trainer gesucht wird, fand am vergangenen Wochenende der erste Trainingskurs seit Jahren statt, der bei einer maximalen Teilnehmerzahl von acht schnell ausgebucht war.

Doch auch wenn die Schüler am liebsten so schnell wie möglich aufs Brett wollten, musste zunächst die Schulbank gedrückt und die Theorie gelernt werden. In einem immerhin angenehmen „Klassenraum“ — unter schattigem Zeltdach und bei 25 Grad — wurden Vorfahrtsregeln, nautische Begriffe und Knoten verinnerlicht. Immerhin wartete am Ende des zweitägigen Kurses eine Prüfung, bestehend aus einem praktischen und einem theoretischen Teil, um den Windsurf-Grundschein zu bekommen. Den braucht man, um beim Verleih Ausstattung zur Verfügung gestellt zu bekommen.

Wegen der vielen Theorie hatte die 16-jährige Claudia Respekt vor der Prüfung: „Es gibt schon eine Menge Kleinigkeiten, an die man denken muss.“ Dabei hatte sie in der Praxis kaum Probleme und wollte gern noch schneller vorankommen: „Sich auf dem Brett zu halten, hatte ich schnell raus. Es ist eher frustrierend, wenn der Wind nicht mitmacht und man nicht schnell genug vorankommt.“

Die wissbegierige Schülergruppe lernte schnell, und durfte deshalb schon nach weniger als zwei Stunden aufs Surfbrett. Zunächst mussten die Teilnehmer auf einen Simulator, der rodeoartig hin und her kippte und so das Wasser darstellte. Es ging darum, die Balance halten und das Segel richtig ausrichten. Kurz danach ging es bei Windstärke 2 aufs „echte“ Wasser. „Die Gruppe war sehr engagiert. Dafür, dass sie dieses Wochenende teilweise zum ersten Mal auf dem Brett stehen, ist es beeindruckend, wie gut sie sind“, resümierte Marion Hellenbroich, jahrelanges Vereinsmitglied und Frau des Vorstandes Frank Hellenbroich.

Wer das selbst einmal ausprobieren möchte, kann sich an den Club aus Angermund wenden. Die Kurse sind für jeden ab 13 Jahren zugängig, die Ausstattung wird gestellt. Interessierte sollten lediglich gut schwimmen können und im Idealfall mindestens ein Bronzeabzeichen haben. Geplant sind für diesen Sommer erstmal ein weiterer Kurs am ersten Augustwochenende. Wenn ein weiterer Trainer gefunden wird und die Nachfrage weiter hoch ist, können weitere Termine folgen.

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