Nachruf Wilhelm Mayer Ein Kämpfer für die Kultur ist tot

Kaiserswerth. · Der Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins Kaiserswerth war ein Geschichtsliebhaber und Kulturfreund. Er hat auch ein Museum gegründet.

 Rund 80 Ausstellungen hat Wilhelm Mayer als Leiter des Kaiserswerther Museums realisiert.

Rund 80 Ausstellungen hat Wilhelm Mayer als Leiter des Kaiserswerther Museums realisiert.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

(brab) Am Mittwoch ist Wilhelm Mayer, der Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins Kaiserswerth, im Alter von 83 Jahren verstorben. Damit verliert Kaiserswerth einen Bürger, der sich über Jahrzehnte für seinen Stadtteil eingesetzt, für Dinge, die ihm am Herzen lagen, vehement gestritten hat. „Die Heimatliebe hält mich rege“, hatte Mayer gesagt. Für sein vielfältiges Engagement war er mehrfach ausgezeichnet worden, zuletzt im vergangenen Jahr. Da erhielt er aus der Hand von Oberbürgermeister Thomas Geisel die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik
Deutschland.

Mayer war seit 1979 Mitglied des Heimat- und Bürgervereins Kaiserswerth. Seit 1984 gehörte er dem Vorstand an und hatte ab 1991 den Vorsitz inne. Der Verein fördert und pflegt das heimatliche Brauchtum sowie Heimatkunde und Stadtgeschichte. Bereits 1984 begann Mayer mit der Einrichtung des „Museums Kaiserswerth“, dessen Träger der Verein seither ist. Rund 80 Ausstellungen hat der ehemalige Lehrer dort konzipiert. Fast alle wichtigen alten Künstler, die sich in irgendeiner Form mit Kaiserswerth auseinander gesetzt haben, hat er gezeigt. Um solche Ausstellungen zu ermöglichen, musste Mayer oftmals viel Forschungsarbeit leisten, denn immer wieder waren die gesuchten Werke weit verstreut oder es gab keine Aufzeichnungen über den Künstler selbst.

Aber auch Ausstellungen zur Stadtgeschichte und Führungen durch den Stadtteil hat Mayer, der als wandelndes Geschichtsbuch bezeichnet werden konnte, organisiert. Ein Anliegen war ihm der Erhalt des historischen Ortskerns von Kaiserswerth. Dem Bürgerverein ist es zum Beispiel zu verdanken, dass die Bastion St. Suitbertus als Teil der historischen Stadtbefestigung unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die Restaurierung dieser Bastion, die damals vergessen, vermüllt und zugewuchert war, gehört zu den herausragenden Projekten des Vereins unter der Leitung von Wilhelm Mayer. Ihm ist es auch zu verdanken, dass ein ehemaliges Baggerloch mit bedrohter Fauna erhalten und zum Naturdenkmal erklärt wurde. Der Verein hat Schutz und Pflege des Spee’schen Biotops übernommen.

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