Stadtteile Wie Jugendliche sich den Nachbarschaftspark vorstellen

Düsseldorf · Eller Pläne für die nächste multifunktionale öffentliche Fläche wurden im Jugendzentrum diskutiert.

 Luca (18) zeigt auf der Karte, wie er sich den Park vorstellt.

Luca (18) zeigt auf der Karte, wie er sich den Park vorstellt.

Foto: ja/Mastalerz

Viele Anreize, den sogenannten „Nachbarschaftspark“ in Eller zu besuchen, gibt es zumindest für den jugendlichen Teil dieser Nachbarschaft nicht, wie der 18-jährige Luca erklärt: „Für Kinder gibt es dort zwar genug zu tun, für Jugendliche aber nur einen alten Basketballkorb.“ Im nächsten Jahr wird der Park deswegen mit Geräten und Sportplätzen für Menschen jeden Alters ausgerüstet; in den Sommerferien sollen die Arbeiten bereits abgeschlossen sein.

Damit die eingeplanten 100 000 Euro nicht an den Bedürfnissen der Bürger vorbei investiert werden, werden sie mit einbezogen. Am Montag konnten die Jugendlichen des Jugendzentrums an der Jägerstraße die Interessen der Jugend Ellers vertreten. Rund 20 von ihnen fanden sich am Abend dafür ein, um sich die Konzepte der Planer anzuhören, die im Mai schon hier gewesen waren, um Ideen zu sammeln.

Nachdem Alexander Richter vom Gartenamt das Konzept vorstellte, das multifunktionale Flächen für Fitnessgeräte und Sportplätze sowie einen Kraftraum vorsieht, sollten die Jugendlichen die einzelnen Geräte und Plätze bewerten. Im Anschluss wurde diskutiert. Nachdem sich zunächst nur wenige Jugendliche trauten, in die Diskussion einzusteigen, tauten sie im Laufe der rund einstündigen Veranstaltung auf und die meisten steuerten ihre Ideen und Wünsche bei. Die meisten sprachen sich für einen einfachen Bolzplatz aus, statt des geplanten, neumodischen, runden Fußballkäfigs. Was pragmatisch klingt, wurde zum Problem. Der Bolzplatz bräuchte weitaus mehr Platz als der Käfig und diesen Platz gäbe es nur, wenn ein neuer Ort für die Hundewiese gefunden werden würde. Auch wenn nicht alle Ideen verwirklicht werden konnten, fühlten sich die Jugendlichen ernst genommen, wie es der 15-jährige Aaron beschrieb: „Man merkt auf jeden Fall, dass unsere Argumente mit einbezogen werden und sich in den Plänen wiederfinden.“ Bei jeder Idee, die abgelehnt werden musste, wurde erklärt, wieso sie nicht möglich oder sinnvoll wäre. Beispielsweise wurde trotz eines Vorschlags bewusst auf eine Überdachung und auf Schließfächer verzichtet, da der Park für niedrigschwelligen Sport gedacht sei, den man in Alltagskleidung ausüben könne.

Auch die Planer mussten damit leben, dass nicht all ihre Ideen den Praxistest bestehen konnten. Der Vorschlag, einen Platz zu bauen, auf dem Fußball und Basketball gespielt werden kann, wurde von den Jugendlichen zum Beispiel schnell abgeschmettert. „Da würde man sich nur in die Quere kommen“, erwidert ein Junge aus eigener Erfahrung. Mit Vorschlägen wie einem Outdoor-Trampolin und Tischtennisplatten, die viel Zustimmung erhielten, bekamen die Planer weitere Ansätze, was in dem Park noch gebaut werden könnte. Der Input der Jugendlichen, aber auch aller anderen Gruppen in Eller, soll jetzt in einer finalen Version umgesetzt werden, damit der Bau schon zu Beginn des nächsten Jahres beginnen kann.

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