Mobilität Düsseldorf will Bus und Bahn mehr Vorfahrt gewähren

Düsseldorf · An der Corneliusstraße gibt es eine neue Ampelschaltung. Die Oberbilker Allee wird für Autofahrer einspurig. Kritik kommt von der CDU.

 Die Ampeln auf der Corneliusstraße sollen besser für Bus und Bahn geschaltet werden.

Die Ampeln auf der Corneliusstraße sollen besser für Bus und Bahn geschaltet werden.

Foto: picture alliance / Martin Gerten/Martin Gerten

Die Stadt setzt ihren Kurs fort, Straßenbahnen zu Lasten des Autoverkehrs zu beschleunigen. Nun soll auf der Oberbilker Alle zwischen Siegburger Straße und Kruppstraße in Fahrtrichtung Innenstadt eine ÖPNV-Spur für die 705 reserviert werden. Sollte der Ordnungs- und Verkehrsausschuss diesem Vorschlag der Verwaltung am Mittwoch zustimmen, bliebe dort für Autofahrer nur noch eine Spur übrig. Die CDU kritisiert die Pläne massiv.

Die Stadtverwaltung argumentiert, dass die Bahnen mit ihren täglich 28 000 Fahrgästen vor allem in der Hauptverkehrszeit in hohem Maße durch Rückstaus vor Ampeln behindert würden. In den Morgenstunden dehne sich die Fahrzeit auf der Strecke deshalb von durchschnittlich 70 bis 90 Sekunden auf dreieinhalb Minuten.

Der Vorsitzende der Lierenfelder Union, CDU-Ratsherr Christian Rütz, findet dafür drastische Worte: „Schon jetzt kommt es – auch wenn die Verwaltung diese Ursache in der Vorlage absichtlich nicht benennt – durch den Ausweichverkehr von der großen Umweltspur in Wersten zu extremen Behinderungen auf der Oberbilker Allee. Als Konsequenz daraus jetzt auch noch diese Achse zu beschränken, wird für chaotische Verkehrs­verhältnisse im Düsseldorfer Südosten sorgen und schneidet Lierenfeld und Eller faktisch von der Innenstadt ab.“

ÖPNV-Spur kommt dauerhaft auch auf die Erkrather Straße

Die Stadt sieht das anders. Sie geht davon aus, dass sich die Rückstaus bereits vor Beginn der Oberbilker Allee auf der Karl-Geussen-Straße bilden werden, wo die Bahnen über einen eigenen Gleiskörper verfügen.  „Die Reisezeiten des MIV werden sich durch diese Maßnahme voraussichtlich kaum verändern“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

Rütz betont jedoch, dass sich im Süden bereits weitere Engpässe für Autofahrer ergeben hätten – wie mit der Verkehrsberuhigung auf dem Höherweg hinter der Kettwiger Straße und der nur noch einspurigen Kölner Straße. Auch die Erkrather Straße nennt er, wo es an der Kettwiger Straße nur einspurig geradeaus ginge.

Auch an anderer Stelle soll die Erkrather Straße nun dauerhaft einspurig werden, allerdings stadtauswärts zwischen der Straße An der Schützenwiese und Posener Straße. Der Test einer ÖPNV-Sonderspur habe ergeben, dass die U 75 dadurch deutlich pünktlicher werden, führt die Verwaltung aus. Auch hier muss der Fachausschuss zustimmen.

Auch an anderen Stellen in der Stadt sind bereits Sonderspuren für den ÖPNV eingerichtet worden, um Bahnen wie an der Flurstraße oder zudem auch Busse wie an der Grafenberger Allee und der Münsterstraße zu beschleunigen. Umweltspuren sorgen neben bereits bestehenden Busspuren des Weiteren dafür, dass Busse schneller durch den Verkehr kommen.

Auch auf der Hauptverkehrsachse Corneliusstraße soll künftig der ÖPNV besser vorankommen, allerdings ohne Sonderspur. Zwischen Färber- und Hüttenstraße werden dafür vielmehr – vorbehaltlich der Zustimmung des Ausschusses – sieben Ampeln technisch aufgerüstet. So sollen die Straßenbahnen und Busse der Linien 701, 704, 705, 707, 732, 736, 780, 782, 785 und SB50 profitieren. Mit den ersten Ampeln wurde bereits begonnen.

Zeitgleich soll im April ein Unfallschwerpunkt an der Kreuzung zur Herzogstraße entschärft werden. Die zusätzliche Ampel samt Halt auf den Gleisen würde nach dem Beschluss der Politik entfallen. Auch die Ampel aufgrund einer ähnlichen Situation an der Färberstraße soll entfernt werden.

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