Krieg in der Ukraine Düsseldorf unterstützt Partner Czernowitz

Düsseldorf · Für Schüler werden Tablets finanziert, der Stadtentwässerungsbetrieb stellt einen speziellen Saug- und Spülwagen für die Kanalisation.

Blick auf das Rathaus in Czernowitz, wo viel Hilfe benötigt wird.

Blick auf das Rathaus in Czernowitz, wo viel Hilfe benötigt wird.

Foto: Nicole Lange

(ae) Düsseldorf hilft seiner Partnerstadt Czernowitz in der Ukraine dabei, die kommunalen Leistungen trotz der hohen Anzahl an Binnengeflüchteten aufrecht zu erhalten. Ein Beispiel: Der Stadtentwässerungsbetrieb stellt einen speziellen Saug- und Spülwagen für die Kanalisation zur Verfügung. Damit er vor Ort bedient werden kann, wurde jetzt ein Mitarbeiter des Entwässerungsbetriebs in Czernowitz eine Woche lang auf dem Betriebshof in Düsseldorf geschult. Das Handbuch für das Fahrzeug wird ins Ukrainische übersetzt.

Finanziert wird das Projekt samt Kosten für Flug und Übernachtung im Zuge der Schulung, Transport sowie Übersetzung über einen Antrag bei der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“, gestellt von Engagement Global, Durchführungsorganisation des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Projektkosten werden zu 90 Prozent refinanziert, was laut Stadt einer Summe von rund 20 000 Euro entspricht. Vorangegangen war ein persönlicher Austausch beider Kommunen im Juni: Da reiste der für Stadtentwicklung und die städtischen Betriebe zuständige stellvertretende Bürgermeister von Czernowitz nach Düsseldorf und traf die hiesige Beigeordneten Cornelia Zuschke und Vertreter des Stadtentwässerungsbetriebs. Der Austausch lief auch schon auf anderer Ebene: Im September besuchten Beschäftigte des Unternehmens für Stadtbeleuchtung in Czernowitz die Netzgesellschaft in Düsseldorf. Oberbürgermeister Stephan Keller reiste zudem im September in die Partnerstadt.

Ein weiteres Projekt für Kinder und Jugendliche soll im Dezember umgesetzt werden. Die Notwendigkeit macht eine dramatische Schätzung deutlich, wonach knapp Zweidrittel der ukrainischen Kinder auf der Flucht sein sollen, etwa die Hälfte innerhalb der Ukraine. Die Stadt kündigt an, Schulmöbel zur Einrichtung von drei Klassenzimmern, 75 Tablets für den Heimunterricht sowie zwei bis drei Spielplatzgeräte zu finanzieren. Hintergrund zur Bedeutung von Heimunterricht: In den Schulgebäude sind viele Geflüchtete untergebracht. Finanziert wird diese Maßnahme über einen Topf des Bundes in Höhe von 3,6 Millionen Euro, womit Kommunen ihren Partnerstädten helfen sollen. Düsseldorf hat sich erfolgreich beworben und bekommt 116 000 Euro.

Schon im Verlauf des Jahres kam nach Spendenaufrufen Hilfe aus Düsseldorf in der Partnerstadt an, insgesamt 85 Tonnen an Hilfsgütern, vor allem Lebensmittel und Hygieneartikel.

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