Flug-Ärger : Wie Düsseldorf den Fluglärm in der Nacht reduzieren will
Düsseldorf Laut Fluglärmgegnern ist die Zahl der Flugbewegungen nach 22 Uhr noch nie so groß gewesen. Die Fluggesellschaften versprechen bis 2020 Verbesserungen bei Nachtflügen in Düsseldorf - reicht das?
Der größte Arbeitgeber in Düsseldorf ist für Nachbarn und Umfeld einfach zu laut – und das vor allem in der Nacht. Aus Protest gegen die steigende Zahl der Nachtflüge haben sechs Initiativen gegen Fluglärm in diesem Sommer mehr als 13.000 Unterschriften für ein Nachtflugverbot am Düsseldorfer Airport ab 22 Uhr gesammelt und an Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) übergeben.
Noch nie sei die Zahl der Flugbewegungen nach 22 Uhr so groß gewesen, beklagen die Fluglärmgegner. Doch für die Landesregierung sieht Wüst keine Möglichkeit, das Nachtflugverbot durch eine Aufhebung einzelner Ausnahmeregelungen durchzusetzen. Im Landtag betonte der Minister am Freitag aber auch, dass die Situation am Düsseldorfer Flughafen in den vergangenen beiden Sommern inakzeptabel gewesen sei und sich so nicht wiederholen dürfe. Er reagierte damit auf einen Antrag der Grünen, die hinter den nächtlichen Verspätungen in Stockum Kalkül vermuten: „Es drängt sich der Eindruck auf, dass es sich um eine Strategie der Fluggesellschaften handelt, die die laxen Sanktionen ausnutzen, um wirtschaftliche Vorteile zu erzielen“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen im NRW-Landtag, Arndt Klocke. Verspätete Landungen seien immer häufiger die Regel und keine Ausnahme mehr. Klocke forderte die Landesregierung auf, Klartext mit dem Flughafen zu reden und eine unabhängige Prüfkommission einzurichten. Späte Landungen nach 23 Uhr müssten ähnlich wie am Flughafen Hamburg mit höheren Gebühren belegt werden.
Der CDU-Abgeordnete Olaf Lehne mit Wahlkreis im Düsseldorfer Norden sagte, die von den Grünen als zu lax kritisierte Entgeltordnung für verspätete Nachtflüge sei für Düsseldorf zwar bis 2020 festgelegt, Anpassungen seien aber im Gespräch.