Finanzen in Düsseldorf Sparkasse geht auf junge Kunden zu

Düsseldorf · Die Stadtsparkasse hat das Café in ihrer Zentrale an der Berliner Allee zum Anlaufpunkt für junge Kunden umgebaut. Einen Schalter gibt es nicht, dafür Loungemöbel. Beraten werden soll auf Augenhöhe. „Smoney“ heißt die neue Marke.

 Die neuen Berater des Smoney-Teams bei der Stadtsparkasse Düsseldorf (v. l.): Konadu-Yiadom Apetor, Jan Strauch, Jana Kästner (Nachwuchskundenkoordinatorin), Svenja Meintrup, Chantale Strerath.

Die neuen Berater des Smoney-Teams bei der Stadtsparkasse Düsseldorf (v. l.): Konadu-Yiadom Apetor, Jan Strauch, Jana Kästner (Nachwuchskundenkoordinatorin), Svenja Meintrup, Chantale Strerath.

Foto: Stadtsparkasse

Die Stadtsparkasse hat in ihrer Zentrale an der Berliner Allee eine Anlaufstelle für junge Kunden zwischen 18 und 25 Jahren geschaffen. Das Café an der Ecke zur Steinstraße ist Geschichte, an vielen Stellen prangt dort jetzt der Schriftzug der neuen Marke „Smoney“. Bankschalter sucht man dort vergebens, dafür gibt es Sitzecken, aber auch schalldichte Kabinen, um Gespräche zu führen. Eine Bühne steht zudem für Veranstaltungen bereit. Die jungen Berater, „Buddys“ genannt, tragen T-Shirt oder Sweatshirt samt neuem Logo und sollen einen „Austausch auf Augenhöhe“ ermöglichen, wie die Verantwortlichen bei der Vorstellung am Mittwoch mehrfach betonen.

Der Schriftzug der Stadtsparkasse ist auf der 500 Quadratmeter großen Fläche übrigens nicht sichtbar. Das Haus hat eine neue Marke mit Sternchen als Logo geschaffen. Die neuen Räume sind das Ergebnis des Innovationswettbewerbs, zu dem die Bank vor zwei Jahren Schüler, Studenten und Auszubildende aufgerufen hatte. So wollte die Bank ermitteln, welche Bedürfnisse junge Kunden haben. Die Siegeridee: ein Café der Begegnung.

„Es geht nicht um ein Produkt, sondern einen Ansprechpartner auf Augenhöhe. Der Smoney-Hub ist keine klassische Filiale“, sagt die Stadtsparkassen-Vorstandsvorsitzende Karin-Brigitte Göbel. So sollen die Kunden nicht nur mit den Beratern, sondern auch untereinander ins Gespräch und zu Veranstaltungen kommen. Zudem gehe es um weit mehr als die Produkte der Stadtsparkasse. Vielmehr wolle man auch Karriereberater sein, etwa Praktika vermitteln, oder über Themen wie Aktien oder die Welt sogenannter Kryptowährungen aufklären. Das alles ist übrigens nicht nur offline, sondern auch online möglich. Bei TikTok war das Haus bereits ziemlich erfolgreich, und verzeichnet mittlerweile 260 000 Follower.

25 000 Düsseldorfer im Alter
von 18 bis 25 sind Kunden

Doch warum eigentlich diese neue Art der Ansprache junger Kunden? Vorstandsmitglied Michael Meyer beschreibt die Notwendigkeit, sich immer wieder als Bank auf die neuen Bedürfnisse der Kunden einzustellen. Nur deshalb werde die Stadtsparkasse in drei Jahren 200 Jahre alt.

Der Kontakt zur jungen Zielgruppe sei allerdings eine Herausforderung, obwohl die Ausgangsbasis gut sei. Denn die Hälfte aller 50 000 Düsseldorfer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren seien Kunden. Doch trotz hoher Marktanteile „gelingt es uns nicht immer, diese Kunden in der Breite zu begleiten und langfristig zu binden.“ Mit Smoney gelte es nun, die gute Ausgangsposition auch besser zu verstetigen.

Dabei geht es laut Christian Fuchs, Leiter Privatkundencenter, zum einen darum, das Image des Hauses bei jungen Kunden zu verbessern. Wie digital das Haus bereits aufgestellt sei, sei beispielsweise oft nicht im Bewusstsein. „Und es geht natürlich auch um Erträge“, ergänzt er das Anliegen. So solle die Abwanderung von Kunden reduziert, Neue sollen gewonnen werden.

Auch deshalb steht die neue Anlaufstelle nicht nur Kunden der Stadtsparkasse offen. Im ersten Schritt ist das neue Team laut Fuchs direkt auf Kunden zugegangen, 5500 zählten nun zum Smoney-Hub. Er erklärt: „Wir haben uns zunächst auf die Gruppe beschränkt, zu denen wir besonders wenig Kontakt haben.“

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