Brauchtum Wer verliert gewinnt: Drei Jonges kämpfen gegen die Kilos

Düsseldorf · Mit moderner Telemedizin und viel Bewegung sollen ab Aschermittwoch die Pfunde nur so purzeln. Der Gesundheitsdezernent ist Schiedsrichter.

 Gerd Maubach (v.li.), Jochen Büchsenschütz, Christian Steinmetz, Ursula Brix, Andreas Mayer-Falcke und Nora Jesch vom DITG.

Gerd Maubach (v.li.), Jochen Büchsenschütz, Christian Steinmetz, Ursula Brix, Andreas Mayer-Falcke und Nora Jesch vom DITG.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Die Weight Watchers müssen sich ernsthafte Sorgen machen. Denn da wächst ernsthafte Konkurrenz heran. Jedenfalls wenn es klappt, was Jochen Büchsenschütz, Gerd Maubach und Christian Steinmetz sich vorgenommen haben. Die drei Düsseldorfer Jonges wollen vormachen, wie es funktioniert, dass die Pfunde nur so purzeln. Mindestens zehn Kilo leichter soll jeder Teilnehmer nach einem Jahr sein. Und das nachhaltig ohne Jojo-Effekt. Damit das klappt, wird der ambitionierte Versuch durch das Deutsche Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung mit modernsten Methoden begleitet. Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke wird das Trio als Schiedsrichter auf Kurs halten. Für zusätzlichen Druck soll die Öffentlichkeit sorgen. Darum wird die WZ das Projekt „Wer verliert gewinnt“ regelmäßig begleiten.

Schon beim ersten Treffen am Donnerstag waren die ersten Hürden zu überwinden. Das Kuchentheke im Mutter-Ey-Café wurde mit Verachtung gestraft. Stattdessen kam beim ersten Vorbereitungstreffen Salat auf den Tisch. Der Anfang ist gemacht. „Die Idee gab es schon vor vier Jahren. Damals bin ich auf der Bühne umgekippt“, schildert Jonges-Geschäftsführer Jochen Büchsenschütz, der an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leidet, die Entstehungsgeschichte des Weightloss Challenge“ – so ist zurzeit noch der Arbeitstitel. Seitdem hat er den Wunsch, das eine oder andere Kilo los zu werden.

Doch Dynamik kam erst in die Sache, als er bei dem Heimatverein mit Christian Steinmetz und Gerd Maubach zwei Mitstreiter fand. „Ich bin eigentlich ein Spargel-Typ. Das änderte sich, als ich vor 15 Jahren mit dem Rauchen aufgehört habe“, so Steinmetz. Und Projektentwickler Maubach geht zwar regelmäßig ins Fitness-Studio, doch das allein lässt die Kilos  nicht verschwinden. Gesundheitsdezernent Meyer-Falcke fand die Idee sofort großartig, sagte seine Unterstützung zu und möchte daraus ein Projekt für die Stadtgesellschaft machen, das Nachahmer animieren soll.

Grundausstattung: Eine Waage
und ein Schrittmesser

Damit das große Ziel erreicht wird, engagiert sich das Institut für Telemedizin. Das stattet die Teilnehmer mit Waage und Schrittmesser aus. Über eine App werden die aktuellen Werte täglich aktualisiert. Zusätzlich werden die drei (noch) schweren Jonges, die im Paket 370 Kilo wiegen, telefonisch regelmäßig betreut und beraten.

„Bewegung, Bewegung, Bewegung. Darum geht es“, sagt Gesundheitscoach Ursula Brix. Zunächst sind zwölf Termine vorgesehen, bei denen die Probanden ins Schwitzen kommen und dabei Spaß haben sollen. Auf dem Programm stehen gemeinsame Radtouren, aber auch Rasenmähen im Südpark mit der Werkstatt für angepasste Arbeit oder Schwimmen mit der Feuerwehr. Dazu soll das Trio lernen, mit Lebensmitteln anders umzugehen und sich gesünder zu ernähren. „Verboten ist erstmal nichts“, so Brix. Auch das Gläschen Alt nicht, das bei den Jonges-Abenden an jedem Dienstag dazu geehrt. Aber statt sechs Glas könnten ja auch drei reichen, meint die Gesundheitsexpertin.

Bevor es los geht, treten Büchsenschütz, Maubach und Steinmetz noch einmal zum Check-up beim Arzt an, um dann ihre ganz aktuellen Werte zu ermitteln. Der Startschuss fällt dann am Aschermittwoch. „Unser Gewinn ist die Gesundheit“, sind sich die drei Heimatfreunde einig.

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