Weiter geht’s mit dem Wahlkampf

Elbers und Geisel gehen wieder ran. Die CDU ruft alle Ratsleute zum Kampf auf, die SPD bietet Hannelore Kraft und Olaf Scholz auf.

Weiter geht’s mit dem Wahlkampf
Foto: David Young

Düsseldorf. Ein, zwei Tage Wahlkampfpause gab es für die beiden OB-Kandidaten, doch die sind jetzt vorbei. Die zweieinhalb Wochen bis zur Stichwahl am 15. Juni werden für Dirk Elbers (CDU) und Thomas Geisel (SPD) noch einmal richtig anstrengend, vor allem für den amtierenden Oberbürgermeister, der ja ganz nebenbei seine Amtsgeschäfte führen muss. Und der im Grunde viel zu wenig Zeit hatte, seinen Oberschenkelbruch vom April richtig auszukurieren.

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Foto: David Young

Doch Präsenz ist jetzt alles. Elbers taucht deshalb teilweise bei Terminen von Schützen- bis zu internationalen Volksfesten auf, bei denen die Veranstalter gar nicht mehr mit ihm gerechnet hatten.

Aber auch seine CDU will von Frust oder mangelnder Motivation nichts wissen: „Dass am Wahlabend nicht alle Hurra geschrien haben, ist doch klar. Aber jetzt erlebe ich die Partei absolut kampfeswillig für Dirk Elbers. Es wirkt fast, als hätten sich einige bei uns noch einmal alle Rocky-Filme reingezogen“, sagt CDU-Chef Thomas Jarzombek.

Natürlich werde man in den nächsten Tagen auch noch neue Wahlplakate für die Stichwahl kleben (wie es Thomas Geisel gleich am Montag vorgemacht hatte), „aber so viel bringen die heute nicht mehr, viel wichtiger ist es, die Leute direkt anzusprechen und zu überzeugen“, meint Jarzombek. Dafür wurden alle Ratsmitglieder und Ortsverbandsvorsitzenden per Brief zur Mithilfe aufgefordert. Thematisch habe man die Hauptbotschaft Schuldenfreiheit „ausreichend rübergebracht“, jetzt gehe es darum, den Menschen Elbers noch einmal in den Fokus zu rücken.

Thomas Geisel erhofft sich am Donnerstag erst einmal „Glücksgefühle beim Vatertag“. Mit Väter-Genossen wie SPD-Chef Andreas Rimkus ist man in lustiger Runde mit Altbierfass und einer Fahrradkonstruktion namens „Roter Dukatenesel“ an den Kasematten unterwegs. Abends kocht Geisel in der Pempelforter „Solobar“, es gibt Ramasuri, was so viel heißt wie Durcheinander und Wuzinudeln und Einbrennsuppe beinhaltet.

Ebenfalls noch zum eher launigen Teil gehört, wenn der SPD-Kandidat am Freitag einen neuen Wahlaufruf in 15 Sprachen aufnimmt, die Premiere soll laut seinem Team mehr als 3000 Mal bei Youtube angeklickt worden sein.

Danach geht es politisch weiter. Geisel will seine Tour durch die Stadtteile samt Hausbesuchen fortsetzen, um die — im ersten Wahlgang wieder eher wahlmüde — SPD-Klientel zu mobilisieren. Der Schwerpunkt der Motivationsarbeit liegt bei ihm wie auch bei Elbers auf der übernächsten Woche. Und der Kandidat darf mit prominenter Hilfe rechnen. Neben Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat sich auch Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz angesagt. Geisel: „Das passt auch sachlich gut, denn in Hamburg stehen ganz ähnliche Themen auf der Agenda wie hier.“

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