Berlinale „Weil Du nur einmal lebst“ - So war es für die Toten Hosen auf der Berlinale

Backstage mit den Toten Hosen: Ein neuer Film begleitet die Düsseldorfer Punkrocker auf Tour. Auf der Berlinale feierte „Weil Du nur einmal lebst“ jetzt Premiere.

 Andreas von Holst (v.l., Kuddel), Andreas Meurer (Andi), Stephen George Ritchie (Vom), Michael Breitkopf (Breiti), Campino und Cordula Kablitz-Post, die Regisseurin.

Andreas von Holst (v.l., Kuddel), Andreas Meurer (Andi), Stephen George Ritchie (Vom), Michael Breitkopf (Breiti), Campino und Cordula Kablitz-Post, die Regisseurin.

Foto: dpa/Jörg Carstensen

Punkrock auf der Berlinale: Der Tote-Hosen-Film „Weil Du nur einmal lebst“ hat am Freitagabend Premiere im Berliner Friedrichstadtpalast gefeiert. Neben der kompletten Düsseldorfer Band um Sänger Campino tummelten sich weitere Musiker und Promis auf und neben dem Roten Teppich, darunter Jan „Monchi“ Gorkow, Frontmann von Feine Sahne Fischfilet, Autor und Musiker Thees Uhlmann oder Filmemacher Wim Wenders.

„Weil du nur einmal lebst“ nimmt den Zuschauer mit auf die vergangene Tour der Hosen. Herausgekommen ist ein intimes Band-Porträt und ein intensiver Konzertfilm zugleich. Regisseurin Cordula Kablitz-Post begleitet die Musiker backstage und im Bus. Paul Dugdale der bereits Shows von Taylor Swift, Adele und den Rolling Stones gefilmt hat, liefert spektakuläre Konzertaufnahmen.

 Am Freitagabend wurde der Hosen-Film im Rahmen der Berlinale gezeigt. Dem Publikum gefiel es.

Am Freitagabend wurde der Hosen-Film im Rahmen der Berlinale gezeigt. Dem Publikum gefiel es.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Die Toten Hosen hatten sich Anfang der 1980er Jahre aus der Düsseldorfer Punkszene gegründet. Inzwischen zählen sie zu den erfolgreichsten Bands im deutschsprachigen Raum. „Ich wollte ergründen, was die Band nach all den Jahren noch zusammenhält und was das Erfolgsprinzip ist“, sagte Kablitz-Post.

Für Campino war die andere Perspektive auf die Band sehr spannend „Wie betrachtet jemand unsere Familie, unsere Seifenblase von außen? Was entdecken die da noch?“, sagte er der Deutschen-Presse-Agentur. „Und außerdem“, ergänzte der 56-Jährige mit einem Grinsen, „wir sind in einer Phase in der es nur noch abwärts geht. Besser die Doku jetzt machen, als in fünf Jahren“.

Er selbst habe im Laufe der vergangenen Jahrzehnte im übrigen eine veränderte Einstellung zum Tourleben entwickelt. „Wir haben kein Problem mehr damit, uns professionell vorzubereiten, wir empfinden das nicht als Verrat, nüchtern auf die Bühne zu gehen. Das war in den ersten Jahren unserer Karriere unmöglich.“ Damals sei man bei Konzerten aus seinem alltäglichen Leben ausgebrochen, „um Held zu sein für eine Nacht - heute ist das unser Leben“, sagte Campino.

Der Film führt den Zuschauer in große Stadien und kleine Clubs wie das legendäre SO36 in Berlin-Kreuzberg, zum #wirsindmehr-Konzert gegen Rechts nach Chemnitz oder zu Auftritten nach Argentinien, wo die Musiker ihre treuesten Fans außerhalb des deutschsprachigen Raums haben. Er zeigt aber auch Tiefpunkte, wie den Hörsturz von Campino, der zu einer Unterbrechung der Tour führte.

Vom Publikum, darunter zahlreiche Hosen-Fans, wurde der Film begeistert gefeiert. Immer wieder gab es während der Vorstellung Szenenapplaus. Eine schöne Überraschung gab es auch für den scheidenden Berlinale-Chef Dieter Kosslick. Die Zuschauer sangen für ihn zum Abschied „For He’s a Jolly Good Fellow“, er bedankte sich mit einer Verbeugung und zog seinen roten Hut.

„Weil du nur einmal lebst“ ist ein Berlinale Special und läuft nicht im Wettbewerb. Am 28. März kommt der Film in die Kinos.

(dpa)
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