Düsseldorf Weihnachtsmarkt mit Tradition — und Neuheitchen

Der Weihnachtsmarkt ist gestartet. Für die Düsseldorfer ist er vor allem ein Wiedersehen mit guten alten Bekannten.

Düsseldorf. Am Rathausplatz dreht sich das Kinderkarussell, wo es sich immer dreht, gegenüber schnitzt ein Künstler hinter Glas an Holz wie in den vergangenen Jahren. Zwei Männer laufen vorbei Richtung Glühweinstand vom Weingut Engist, wo es an den Wochenenden brechend voll sein wird — wie immer. „Den besten Reibekuchen gibt es vorn am Killepitsch“, sagt der eine. „Nee, hier der am Rathaus ist besser“, behauptet der andere.

Düsseldorf: Weihnachtsmarkt mit Tradition — und Neuheitchen
Foto: Sergej Lepke

Am Donnerstag hat der Weihnachtsmarkt eröffnet — und der ist für die Düsseldorfer ein Treffen mit alten Bekannten. Eine Zeit der gelebten Tradition. Und Veränderung nur in ganz kleinen Dosen.

Düsseldorf: Weihnachtsmarkt setzt auf Traditionelles
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Düsseldorf: Weihnachtsmarkt setzt auf Traditionelles

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Um die Ecke an der Flinger Straße knattert vor dem Eingang von „Kult“ wieder ein kleines Blechboot betrieben von einer Kerze im Kreis. Wie lange er seine Blechspielwaren hier schon verkauft? „25, 30 Jahre?“ Inhaber Hans-Heinrich Mückenheim kann sich nicht entsinnen. Und ein Ende ist nicht in Sicht. „Das ist eine 1A-Lage“, sagt er. „Und es ist Tradition — keine Frage.“

Die DMT als Veranstalter des Weihnachtsmarktes setzt bewusst auf diese Kontinuität und hält bewährten Händlern ihre Plätze stets frei. Der Gang durch die Innenstadt zeigt das: Am Anfang der Flinger Straße dreht sich wie immer die Glühweinpyramide, auf dem Sternchenmarkt gibt es die Kräuterbonbons an immergleicher Stelle, Käthe Wohlfahrt eröffnet den Markt am Schadowplatz wie eh und je.

Ganz neu ist der Markt hinterm Kö-Bogen, zwischen Straßenbahn und Landskrone. Aber auch nur als Standort. „Wir leben von unserer Stammkundschaft — und die findet uns überall“, sagt Robby Ruf von der „Käsealm“ gleich neben der Eisbahn. Im 19. Jahr sind er und Jens Meyer dabei. Sie sind von der Tuchtinsel zum Schauspielhaus gezogen und jetzt zum Kö-Bogen. „Ich glaube, nächstes Jahr ist es wieder anders“, sagt Meyer.

Aber ihm ist’s gleich. Er weiß: Die Düsseldorfer werden treu nach ihm suchen. Ebenso geht es nebenan Hermann Fellerhoff, der seit 20 Jahren Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt ausschenkt — von Tuchtinsel über Gründgens-Platz bis Kö-Bogen: „Unter der Woche habe ich fast nur Stammkunden.“

Die Neuheiten auf dem Weihnachtsmarkt sind eher Neuheitchen. Wie der Quietscheenten-Stand von Lilalu — mit Freiheitsstatue-Enten, Batman-Enten und Christbaum-Enten. „Die wurden letztes Jahr neben Plüschtieren verkauft“, sagt Händlerin Ellen Scherf. Jetzt haben die Enten einen Stand für sich. „Und es ist toll zu sehen, wie man Menschen mit Quietscheentchen zum Lächeln bringen kann“, sagt Scherf. Tja, im Advent reicht uns Düsseldorfern dazu ein Neuheitchen — und ein Glühweinchen.

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