Unsicherheit wegen Corona : Weihnachtsmärkte hinter Gittern
Exklusiv Düsseldorf Die Corona-Pandemie stellt die Planer des Weihnachtsmarktes vor Herausforderungen. Wo es zu eng wird, sollen keine Buden aufgebaut werden. Die Flinger Straße wird nicht bestückt, auch der Engelchenmarkt am Carsch-Haus fällt weg.
. So viel ist sicher: Der Advent kommt, Weihnachten auch. Keinesfalls sicher ist, wie gemütlich es in der Innenstadt in Corona-Zeiten werden kann. Im Rathaus und bei der Stadttochter Düsseldorf Tourismus finden derzeit intensive Gespräche darüber statt, wie in diesem Jahr der Weihnachtsmarkt aussehen kann. Klar ist: Die Buden mit Geschenken, Speisen und Getränken gehören dazu, niemand möchte auf sie verzichten, aber sie müssen sich den Vorgaben des Corona-Schutzes unterordnen. Die aktuelle Überlegung: Um das Infektionsrisiko niedrig zu halten, sollen einzelne Märkte eingezäunt und der Zugang kontrolliert werden. So soll eine Überfüllung vermieden und der Mindestabstand ermöglicht werden.
Die Federführung haben Düsseldorf Tourismus (DT) und ihr Chef Frank Schrader. Nach Informationen unserer Redaktion ist folgendes vorgesehen: Bereiche, die gut vom durchlaufenden Passantenstrom in der Innenstadt abgegrenzt werden können, kommen für eine Nutzung durch die Märkte in Frage. Dazu gehören der Burgplatz und der Marktplatz, das ist der Platz vor dem Rathaus. Gleiches gilt für das Stadtbrückchen, das ist der Innenhof des Wilhelm-Marx-Hauses mit dem Musikantenbrunnen. Auch auf dem Schadowplatz sollen Buden stehen.
Wichtig ist, dass es an den Ständen nicht zu eng wird. Deswegen soll der Zugang reguliert werden. Dann wissen die DT-Mitarbeiter, wie viele Menschen sich in dem jeweiligen Bereich aufhalten. Als Faustformel in Corona-Zeiten gilt: Für eine Person sind sieben Quadratmeter zu berechnen, dann kann der Abstand eingehalten werden.
Kein Engelchenmarkt
in diesem Jahr
Wo es ohnehin im Weihnachtsgeschäft eng werden dürfte, soll auch kein Markt zugelassen werden. Das gilt beispielsweise für den Engelchenmarkt vor dem Carsch-Haus, der dieses Jahr nicht aufgebaut wird. Die Enge ist geradezu sein Markenzeichen, der große Pavillon und die Stufen schränken die Verweilmöglichkeiten ein. Auch die von Fußgängern viel frequentierte Flinger Straße, an deren Eingang stets im Advent die große Glühwein-Pyramide steht, bleibt im Corona-Jahr ohne Stände.
Ob die Glühwein-Pyramide in diesem Jahr wieder Teil des Weihnachtsmarktes sein und an anderer Stelle aufgestellt wird, weiß Schrader noch nicht. „Wir schreiben nun alle Marktbeschicker an und fragen sie, ob sie in Düsseldorf dabei sein wollen.“ Mehr als 200 Stände gibt es, bei den Händlern des Kunsthandgewerbes kommt es darauf an, ob sie die für den Markt benötigten Waren in unsicheren Zeiten überhaupt bestellt haben. Vielfach kommen die Artikel aus Fernost, die Bestellungen erfolgen meist im Frühjahr, was in Schraders Auge nun zum Unsicherheitsfaktor wird. Andere Händler hätten eigene Geschäfte und wollten sich vielleicht auf diese
konzentrieren.