Wehrhahn-Prozess: Ralf S. wurde mehrfach am Tatort gesehen
Eine ehemalige Nachbarin sagte im Wehrhahn-Prozess aus. Die Bilanz der Staatsanwaltschaft und Verteidigung ist auf Ende April verschoben.
Düsseldorf. Eigentlich war geplant, dass Staatsanwaltschaft und Verteidigung am Mittwoch im Prozess um den Wehrhahn-Anschlag vor dem Landgericht eine Bilanz ziehen sollten. Doch das wurde in gegenseitigem Einvernehmen noch einmal verschoben und soll nun erst Ende April stattfinden. Das Gericht will bis dahin noch weitere Zeugen vernehmen.
Am ging es darum, ob der Angeklagte Ralf S. möglicherweise den Tatort am S-Bahnhof Wehrhahn vor dem Anschlag intensiv beobachtet hat. Dazu wurde eine Nachbarin befragt, die bis kurz vor der Tat mit dem 51-Jährigen in einem Haus an der Ackerstraße gewohnt hat. Mehrere Monate vor der Explosion, bei der zehn mehrheitlich jüdische Sprachschüler zum Teil lebensgefährlich verletzt wurden, sei er allerdings ausgezogen.
Wie die 56 Jahre alte Erzieherin berichtete, habe sie kaum Kontakt zu ihrem Nachbarn gehabt, man sei sich manchmal im Treppenhaus begegnet. Aufgefallen sei ihr, dass Ralf S. oft „Nato-Kleidung und Springer-Stiefel“ getragen habe. Er sei auch ausländerfeindlich gewesen, habe sie von ihren Freunden gehört.