Düsseldorf Wehrhahn: Angeklagter soll seinen Hund gebissen haben

Die Ex-Freundinnen des Angeklagten im Wehrhahn-Prozess erklärten am Montag vor Gericht in Düsseldorf, dass sie sich von Ralf. S verfolgt fühlten.

Gleich zwei ehemalige Lebensgefährtinnen von Ralf S. wurden als Zeuginnen vom Landgericht vernommen.

Gleich zwei ehemalige Lebensgefährtinnen von Ralf S. wurden als Zeuginnen vom Landgericht vernommen.

Foto: dpa

Düsseldorf. „Er ist ein durchgeknallter Psychopath“, so beschrieb eine Zeugin am Montag den Angeklagten im Wehrhahn-Prozess. „Er geht über Leichen, wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat. Und er biss seinen eigenen Hund.“ Überhaupt sind Frauen nicht gut auf ihn zu sprechen. Denn Ralf S. war nach ihrer Darstellung ein Stalker.

Wie ein Sheriff sei der Ex-Soldat durch seinen Stadtteil patrouilliert, immer mit dabei: Spike, sein Rottweiler-Schäferhund-Mix. Den habe er, so die Zeugin, abgerichtet. So dass das Tier beim Spaziergang auf einen Afrikaner wegen dessen Hautfarbe losgegangen sei. Als Spike jung war, soll er den Hund immer wieder aufgefordert haben, in den Arm zu beißen. „Als er das mal zu fest tat“, so die Ex-Freundin, „biss er den Hund ins Ohr. Der Arme jaulte vor Schmerzen.“ Ralf S. habe das Erziehung genannt. Auch in die Beine habe er den jungen Hund gebissen.

Die Zeugin ließ sich damals auf den Staatsschutz ein und bespitzelte ihren Freund. „Das hatte der irgendwann mal mitbekommen.“ Unter Tränen erzählte die Frau, wie sie von zwei Männern Besuch bekam. „Sie haben mir Mund und Augen zu gehalten.“ Dann drohten sie: „Schöne Grüße vom durchgeknallten Psychopathen. Und das war erst der Anfang.“ Ralf S. habe im Hintergrund gestanden. „Ich habe ihn gerochen.“

Auch eine weitere Freundin ließ kein gutes Haar am Angeklagten. Sie hatte für S. in dessen Security-Firma gearbeitet. Zusammen bewachte man Baustellen. Und kam sich dabei näher. Auch sie berichtet von rechtsradikalen Ansichten ihres Ex-Chefs. Als sie sich trennte, habe das Stalking begonnen. Er habe vor ihrer Haustüre gestanden, sie am Telefon belästigt und ihre Eltern unter Druck gesetzt. In ihrer Not erwirkte sie eine einstweilige Verfügung, so dass Ralf S. sich ihr nicht nähern durfte. Später habe er sie angezeigt, weil er angeblich Drogen in der Jacke gefunden hatte. BK

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