Kommentar Wehe, wer den Trend verpennt

Düsseldorf · In der Mode gibt es schon längst keine festgezurrten Saisons mehr wie Frühjahr/Sommer oder Herbst/Winter. Bestellt wird was gefällt – rund ums Jahr. Ordermessen wie die CPD ebenso wie die Fashion Week in Berlin sind inzwischen vielmehr Kommunikationsplattformen, aber immer noch zweimal im Jahr gut besuchte Branchen- und Medientreffs auf solidem Niveau.

 Inge Hufschlag

Inge Hufschlag

Foto: NN

Was dann so geboten wird, zur CPD vom 20. Bis 22. Juli? Der längste Vortrag der Vor-Pressekonferenz galt einer Ausstellung im Kunstpalast mit dem zukunftsweisenden Titel „Fashion Futurist“. Gemeint ist damit ein Groß-Meister der Mode, Pierre Cardin, inzwischen  97 Jahre alt. Der war in den 60-er Jahren seiner Zeit weit voraus, seine Kreationen sind heute noch zeitlos schön. Klingt spannend, könnte ein Highlight auf dem Düsseldorfer Modekalender sein. Könnte. Die Schau wird aber erst am19. September 2019 eröffnet, wenn das internationale Modevölkchen samt seiner Medien längst wieder abgereist ist. Vertane Chance. Wehe, wer den Trend verpennt!

Da wird seit Jahren fleißig an einem Fashion Net Düsseldorf geknüpft, das sich als „zentralen Kommunikationskanal“ versteht aber scheinbar zu wenig von Terminkoordination mit strategischen Partnern wie den Museen, die sich längst auch Themen wie Auto und Mode öffnen. Zu schwierig? I, wo! Werner Lippert und Petra Wenzel war es auch ohne Netz und doppelten Boden stets gelungen, mit spektakulären Mode-Themen, hochkarätigen Ausstellungen Welt-Stars der Branche ins NRW-Forum zu locken. Sie kamen alle, und sie kamen gerne. Als zum Beispiel 2006 Punk-Rebellin Vivienne Westwood in Düsseldorf ihren großen Auftritt hatte. Bis auf den Oberbürgermeister. Der musste zum Schützenfest. 

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